Notgroschen anlegen: So kannst du Rücklagen bilden
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Notgroschen anlegen: Wie soll das funktionieren?

Du willst einen Notgroschen anlegen, hast aber kaum Kapazitäten, von deinem Gehalt etwas zurückzulegen? So kannst du sparen!

Rücklagen bilden - auch mit kleinem Budget!

Im Umgang mit Geld ist ein Glaubenssatz aus unserer Kindheit oft tief in uns verankert: „Leg dir was zurück und gib nicht alles aus.“ Er vereinfacht das, was Spar-Modelle des Budgetierens theoretisieren. Doch passt das zur heutigen Realität? Jede:r zehnte Deutsche ist mit einem Minus auf den Girokonto ins Jahr gestartet. Jedes siebte Kind in Deutschland gilt als armutsgefährdet, genau wie rund 18 Prozent der Rentner:innen. Die Entbehrungen für Familien im Mittelstand nehmen weiter zu. Die Möglichkeiten, Rücklagen zu bilden, schwinden. Was tun? Auch kleine Maßnahmen können helfen, Schritt für Schritt einen Notgroschen zurückzulegen – der bitte nicht auf dem Girokonto auf einen Einsatz wartet, sondern auch über kurze Zeiträume dort geparkt wird, wo er Zinsen erwirtschaftet. Wie du das clever anstellst? Wir haben ein paar Ideen!

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Sparen macht auch in kleinen Beträgen Sinn!

Auch wenn es nach spaßbefreiter Pfennigfuchserei klingt, Sparen kann eine Challenge sein, die Spaß macht. Stell dir vor, wie motivierend es ist, wenn du erste Erfolge feierst und kleine Beträge zu einer stattlichen Summe heranwachsen!

  1. Dokumentiere einen Monat sämtliche Ausgaben. Der berühmte Coffee to go, das Kaugummi an der Kasse, das Mineralwasser mit Kohlensäure, die neuen Schuhe, die Papiertüte, weil man keinen Beutel beim Einkaufen dabei hatte. Alles, was aus deinem Portemonnaie rausgeht und von deinem Konto abgebucht wird, gehört auf den Prüfstand. Auch mal die Kassenzettel durchgehen nach dem Einkauf, das trainiert, beim nächsten Mal unnötig teure Lebensmittel zu vermeiden und verbessert dein Gefühl für Preisniveaus. Und dann überlege dir: Worauf könntest du tatsächlich noch verzichten oder was könntest du mit einer preisgünstigeren Variante ersetzen? Schreibe dir die Summe auf und rechne sie über ein Jahr hoch.
  2. Niemals in die „Jetzt ist sowieso alles egal“-Falle tappen. Jeder Euro zählt. Und zwar immer.
  3. Belohnung darf nur ideell, nicht materiell stattfinden, wenn du es wirklich ernst meinst mit dem Sparen. Es ist im Prinzip wie bei einer Diät. Durchhalten ist hart. Gerade wenn man sich über Wochen wirklich zusammengerissen hat, kommt irgendwann die Sehnsucht, sich etwas gönnen zu wollen. Nur zu! Hier kommen 20 Ideen, die guttun – aber nichts kosten!
  4. Mach deine Erfolge sichtbar. Leg dir eine Tabelle an, visualisiere die Summe, die du sparst, mit einem Diagramm – was auch immer dir hilft, dich zu motivieren, ist willkommen. Wie wär’s mit einer Spar-Challenge in der Familie oder mit Freund:innen?
  5. Kennst du die 50-30-20-Regel? Wir erklären sie dir: So geht Budgetieren. Beim täglichen Reflektieren deiner Ausgaben kann dir auch ein Haushaltsbuch oder unser finanzielle-Jahreplaner prima helfen.
  6. Checke nochmal alle Verträge, die du hast: Handy, Internetnutzung, Streamingdienste: Es gibt immer ein paar aktuelle Angebote, die sich wirklich lohnen.
  7. Jetzt sind die Versicherungen dran: Welche brauchst du wirklich? Zahnzusatzversicherung, private Rechtsschutzversicherung – wir weisen aufs Pro und Kontra hin. Vielleicht lohnt sich aktuell auch ein Wechsel deiner Krankenkasse? Viele Kassen haben ihre Beitragssätze drastisch erhöht, ein Vergleich kann beim Kosten reduzieren helfen.
  8. Second Hand und Sharing: Ob Bücher, Klamotten, Kinderfahrräder oder Spielzeug – aus zweiter Hand ist alles viel günstiger. Leider vergessen wir das manchmal, wenn wir einen Bummel machen und die Dinge direkt vor unserer Nase im Regal liegen. Es gibt diverse Online-Portale wie Momox oder Sellpy, die sich auf Gebrauchtes spezialisiert haben, auch Sozialkaufhäuser überraschen mit echten Schätzen. Leihen ist auch oft eine clevere Alternative zum Selberkaufen und ist gleichzeitig eine Option, sein Netzwerk zu pflegen. 

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Wo landet das Gesparte?

Sobald du am Monatsende ein Plus erarbeitet hast, solltest du es direkt auf ein Tagesgeldkonto legen. Hier gibt es aktuell rund 3 Prozent Zinsen, meist für einen Zeitraum von 6 Monaten. Danach könntest du das Konto wieder schließen und ein neues bei einer anderen Bank eröffnen – also das sogenannte Tagesgeldhopping – nutzen, um den Angebotszinssatz nutzen zu können. Nicht ganz unaufwendig, aber rein theoretisch unkompliziert, da sich der Vorgang digital erledigen lässt. Am besten setzt du dir zwei Wochen vor Ablauf der garantierten Zinsen einen Reminder in den Kalender, damit du den Wechsel nicht verpasst. Den Puffer brauchst du für die Eröffnung des neuen Kontos und die Überweisungen von Konto zu Konto.

In manchen Fällen sind auch Geldmarktfonds eine gute Alternative zum Tagesgeld, aktuell liegen die Zinsen bei ca. 2,9 Prozent. Sie funktionieren so: Der Geldmarkt dient Banken, Unternehmen oder Staaten dazu, sich kurzfristig Geld zu beschaffen oder überschüssiges Geld kurzfristig anzulegen. Gegenseitige Kredite mit einer sehr kurzen Laufzeit sind die Basis des Modells. Für diese Kredite fließen Zinsen, deren Höhe eng an den aktuellen Leitzins der Zentralbank gekoppelt ist. Mit diesen Zinsen erzielt ein Geldmarktfonds seine Rendite. Du brauchst lediglich ein Depot. Vorteil: Du muss nicht ständig das Tagesgeldkonto wechseln und kommst schnell an dein Geld heran, wenn du es brauchst.

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Als Faustregel gilt: Drei Netto-Monatsgehälter sind die perfekte Anlagesumme fürs Tagesgeld. Das wäre also eine richtig gute Rücklage, falls etwas Unvorhergesehenes passieren sollte und du spontan Geld brauchst. Alles, was darüber hinausgeht, solltest du anders anlegen. Zum Beispiel in Form von ETFs oder Fonds, in Gold oder – solltest du es riskant lieben – in Kryptowährungen. Auch die Investition in eine Immobilie ohne Eigenkapital kann Sinn machen, um ein passives Einkommen zu generieren. Hier kommen noch mehr Tipps zum Sparen für dich.

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