Seriöse Heimarbeit oder aufregender Nebenjob – Monetarisiere dein Talent und dein Fachwissen
Mit Nebenjob meinen wir nicht die windigen Angebote aus der Kleinanzeigen-Ecke: Heimarbeit am PC für einen Traum-Stundenlohn? Klingt schon äußerst dubios. Oder merkwürdige Online-Vertriebsstrukturen, bei denen du mehr reinsteckst als rausbekommst. Wir meinen vernünftige Tätigkeiten, die vom Ehrenamt mit Anerkennung bis hin zur gut bezahlten Uni-Dozentenstelle reichen. Letztendlich geht es darum, dein Talent oder dein Fachwissen zu monetarisieren. Wichtig, bevor du deinen neuen Job startest: Hast du mit deinem Arbeitgeber abgeklärt, dass du nebenbei noch einen Nebenjob ausüben darfst, solltest du bei deiner neuen Tätigkeit noch auf ein paar Dinge achten:
- Insgesamt darfst du höchstens 48 Stunden in der Woche arbeiten
- und davon höchstens 10 am Tag.
- Außerdem darfst du die Ruhezeit von mindestens 11 Stunden zwischen zwei Arbeitsschichten nicht unterschreiten.
Seriöse Nebenjobs: unsere Top 5
Hier eine Auswahl von seriösen Nebenverdiensten aus dem echten Leben:
Rund ums Essen
„Das große Backen“ ist dein TV-Highlight? Die Backhandschuhe ziehst du nur zum Schlafen aus? Dann solltest du darüber nachdenken, Törtchen und Muffins gegen Geld zu tauschen. Gerade Motto-Torten mit der himmelblauen Eiskönigin oder den Lego-Ninjago-Helden sind gefragt. Und weil nicht jede leidenschaftliche Mama auch eine leidenschaftliche Bäckerin ist, wird für kreative Kuchenträume richtig gut gezahlt. Mit 50 bis 70 Euro kannst du rechnen. Einzige Bedingung: hygienische Arbeitsbedingungen und Geschick. Denn Meister Yoda sollte am Ende nicht als grüner Marzipanklumpen daherkommen. Eine weitere Idee: eine Freundin verkaufte Rumkugeln nach Omas Rezept. Ein Restaurant in der Nachbarschaft nahm ihr regelmäßig ein ganzes Blech ab.
Für Sportskanonen
Ein Top-Investmentbanker verriet mir einmal, womit er sein erstes Haus finanziert hatte. Mit einem hohen Bonus? Nein. Er arbeitete nebenbei als Tennislehrer. Was in der Becker-Graf-Ära geklappt hat, funktioniert auch heute noch. So manche ist vielleicht keine Profi-Spielerin, aber ein Profi im Erklären. Zwischen 20 und 80 Euro sind pro Stunde drin. Es kommt natürlich auf deine Qualifikation und die Umgebung an. Stadt oder Land? Kleiner Verein oder elitärer Traditionsclub? Möglichkeiten bieten sich auch beim Reiten, Schwimmen oder Golfen. Extra-Idee: Wer beispielsweise einen Übungsleiterschein fürs Skifahren gemacht hat, kann Ferienfreizeiten begleiten. So kommst du auf die Piste, die Unterbringung wird bezahlt und ein paar hundert Euro füllen dein Konto.
Mit Fach-Knowhow punkten
Physik-, Chemie- oder Jura-Student:innen verfügen über ein besonderes Fachwissen und Vokabular. Das ist nützlich, wenn beispielsweise Texte mit fachspezifischen Inhalten lektoriert werden. Die Bandbreite reicht von unterhaltsamen Magazinartikeln über standardisierte Betriebsanleitungen bis hin zu umfassenden Sachbüchern. Zusätzlich solltest du fit in Rechtschreibung und Grammatik sein. Lektoratsleistungen werden sehr unterschiedlich bezahlt: beispielsweise mit 6,50 für eine Norm-, aber 50 Euro für eine Fachtextseite. Gerade bei komplexeren Wirtschafts- oder Medizinthemen ist Knowhow bares Geld wert. Wer nicht nur Texte zu Cum-Ex-Geschäfte oder Bitcoin gegenliest, sondern den Sachverhalt selbst zu Papier bringt, findet so eine Top-Verdienstmöglichkeit.
Für Welterklärer:innen
In Deutschlands Schulsystem mangelt es an Lehrer:innen. Auch hier bietet sich die Chance auf gute Nebenjobs. Denn seit einigen Jahren behilft man sich mit Kräften aus der freien Wirtschaft. Der Einstieg in Schulen mit privaten Trägern ist leichter, als im Staatsdienst anzufangen. Gesucht werden Lehrer:innen für Vertretungen von der Grundschule bis hin zum Gymnasium. Der Verdienst richtet sich nach Qualifikation und Bundesland. Als Quereinsteiger kannst du auf Grundschulniveau mit 15 bis 28 Euro/Stunde rechnen. Gut zu wissen: die Vorbereitungsstunden werden nicht gezahlt. Interessant kann auch eine Dozent:innen- oder Tutor:innenstelle für ein bestimmtes Fachthema sein. Hochschulen schätzen den Praxisbezug. Hier sind pro Vortragsstrecke mehrere tausend Euro drin.
Von Dog- bis Housesitting
Seit der Corona-Pandemie ist die Zahl der Hundebesitzer explosionsartig gestiegen. Im Homeoffice hatte jede:r problemlos Zeit für die Gassirunde. Aber nach der Rückkehr ins Büro wird die Organisation rund um den geliebten Vierbeiner zum Problem. Oder zum wuscheligen Nebenverdienst. Als „Dog-Sitter“ oder „Dog-Walker“ verdienst du zwischen sechs und zehn Euro pro Stunde. Verreist das Frauchen und du übernimmst die Leistung einer Hundepension, stockt das dein Finanzbudget um etwa 25 bis 40 Euro pro Tag auf. Voraussetzung ist, dass du ein gutes Gespür sowie Platz für den Hund mitbringst. Eine weitere „Aufpass-Alternative“: Housesitting. In guten Wohngegenden zahlen Hausbesitzer in den Ferien gerne für deine Anwesenheit. Kurz die Katze füttern, den Rasensprenger laufen lassen und durchlüften und schon erweitert sich dein finanzieller Spielraum um einige hundert Euro pro Monat.
Du willst dein Gehalt verhandeln? So bereitest du dich vor: Wir haben 3 Top Tipps von der Verhandlungsexpertin und Wirtschaftswissenschaftlerin Ljubow Strobel. Du willst erste Schritte in Sachen Finanzplanung wagen? Wir klären die Frage „Wie kaufe ich ETFs?“ Außerdem: 4 Spar-Hacks für deinen Vermögensaufbau.
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Nicht vergessen – der Gewerbeschein
Was mehr als ein Freundschaftsdienst ist, also bezahlt wird, ist ein Gewerbe. Dafür benötigst du einen sogenannten Gewerbeschein. Klingt aufwändig, ist aber nur halb so wild. Ein Besuch im Rathaus, ein Formular und Kosten zwischen 10 und 60 Euro und schon bist du sauber angemeldet. Die Erträge aus einem sogenannten Kleingewerbe musst du ebenfalls bei deiner Einkommensteuererklärung angeben. Arbeitsrechtlich ist eine Nebentätigkeit übrigens auf acht Stunden begrenzt, wenn man von einer 40-Stunden-Woche ausgeht. Lass dir deine Nebentätigkeit auf jeden Fall von Chef oder Chefin genehmigen, damit es später nicht zu Schwierigkeiten kommt. Deine Einnahmen kannst du also mit interessanten Jobs aufstocken. Sie sollten dir Freude machen und dich nicht zusätzlich stressen. Am schönsten ist es, wenn man sich die Frage nach dem Warum beantwortet. Wofür sparst du also gerade?
Und hier kommen noch einige nützliche Infos rund um das Thema Nebenjob:
- Nebenjob-Plattform für Student:innen, Absolvent:innen und Young Professionals
- Plattform für alle Arten von Betreuung (auch Dogsitting)
- Nebenjobs im Arbeitsrecht
- Basiswissen von der Minijob-Zentrale