Dollarscheine: Wie lege ich eine größere Summe an?
Karolina Grabowska / Pexels

Wie lege ich eine größere Summe an?

Du hast eine größere Summe gespart, geerbt oder geschenkt bekommen? Unsere Finanzexpertin gibt Tipps, wie du sie klug anlegen kannst.

Eine größere Summe anlegen – aber welche Geldanlage hat am meisten Potenzial?

Die Freude über den plötzlichen Reichtum ist groß. Wann bekommt man schon einmal 100.000 Euro von den Großeltern geschenkt. Doch dann häufen sich oftmals die Fragen: „Was mache ich jetzt damit? Wie soll ich das Geld anlegen? Was muss ich beachten?“. Das erklärt unsere finanzielle-Gastautorin und Finanzexpertin Constanze Hintze.

„Situationen wie diese sind mir wohl vertraut. Viele Frauen, die sich bislang nur wenig mit den Finanzmärkten beschäftigt haben, sind sich unsicher. Diese Frauen wünschen sich eine Beratung und Unterstützung bei der Geldanlage. Ganz besonders dann, wenn größere Summen wie aus einer Schenkung, Erbschaft oder Versicherungsfälligkeit im Spiel sind.

Als erstes gilt es zu beantworten, welche Ziele Du verfolgst und wie viel Zeit Du mitbringst.

Wer seine Altersvorsorge ausbauen möchte und noch 20, 30 Jahre bis zum Rentenbeginn hat, hat andere Anlagemöglichkeiten als diejenige, die in den kommenden Jahren eine Immobilie kaufen möchte. Wie man in 7 Schritten zur eigenen Immobilie kommt, kannst du hier nachlesen.

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Wie steht es mit dem Risiko?

Die Bereitschaft, Risiken in der Geldanlage einzugehen, ist bei den Menschen unterschiedlich ausgeprägt. Natürlich auch die Kenntnisse, wie man Geld clever investieren kann. Wie du ein Depot eröffnen und in ETFs investieren kannst, liest du hier – ganz einfach und Schritt für Schritt erklärt!

Für den einen sind schon geringe Wertschwankungen beunruhigend, für den anderen ist es wichtig, dass erst zum Ende des Anlagezeitraumes das Vermögen sicher verfügbar ist. Wer die Phasen aushält, in denen das angelegte Vermögen zwischenzeitlich auch mal ins Minus rutscht, ist mit Aktien gut beraten.

Das gilt ganz besonders für lange Anlagezeiträume. Denn trotz aller Krisen zählen Aktien langfristig zu den renditestärksten Anlageformen – und flexibel verfügbar sind sie obendrein. Der Bundesverband Investment und Asset Management errechnet für die letzten 25 Jahre eine jährliche Rendite für internationale Aktienstrategien von durchschnittlich 7,5% pro Jahr. Damit verfünffacht sich das Vermögen – da kann kein Sparprämienkonto mithalten.

Bei einer Anlagesumme von 50.000 Euro rate ich zu einem breit gestreuten Aktienfonds.

Aktiv gemanagte Fonds - ideal, um eine größere Summe anzulegen?

Aktiv gemanagte Fonds haben den Vorteil, dass erfahrene Fondsmanager das Vermögen auf Aktien zahlreicher verschiedener Unternehmen verteilen. Ihr Ziel ist es, die besten und aussichtsreichsten Aktien zu finden. Passive Investmentfonds – die sogenannten ETFs – bilden zumeist einen bekannten Index wie den DAX oder den EUROSTOXX50 nach.

Das ist sehr transparent und kostengünstig, kann aber in schlechteren Marktphasen zu größeren Wertschwankungen führen. Bei guten aktiv gemanagten Fonds besteht die Möglichkeit, Risiken abzufedern. Die Königsklasse dieser aktiven Fonds sind übrigens die flexiblen Mischfonds, bei denen je nach Marktlage mal mehr, mal weniger Aktien im Portfolio sind. Oder anders ausgedrückt: Je besser die Aussichten an der Börse, desto mehr Aktien befinden sich im Fonds. Wer weniger risikobereit ist, kann sich mit diesen Mischfonds meist eher anfreunden, zumal es gute Strategien gibt, die auch ökologisch-nachhaltige Aspekte berücksichtigen.

Auch wer weniger anlegen möchte, zum Beispiel 10.000 Euro, macht es zugegebener Weise nicht anders. Das Schöne an den Investmentfonds oder ETFs (Indexfonds) ist ja, dass es für jeden Anlegerwunsch den richtigen Fonds gibt. Bei vielen Direktbanken gibt es eine große Auswahl dieser Alleskönner.

Bei größeren Anlagesummen von 100.000 Euro und mehr empfehle ich, einen Schritt weiter zu gehen. Hier kommt eine professionell gemanagte Vermögensberatung infrage.

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Größere Summen ab 100.000 Euro anlegen

Anlegerinnen, die über geringe Kenntnisse und Erfahrung verfügen und sich nicht selbst um das Vermögen kümmern können (und wollen), sind mit einer professionell gemanagten Vermögensverwaltung gut beraten.

Hier wird das Geld auf verschiedene Finanzprodukte verteilt und das Portfolio verändert, wenn der Kapitalmarkt es erfordert. Du bestimmst, welches Risiko eingegangen werden darf – die Vermögensverwalterin kümmert sich um die Umsetzung. Natürlich kannst Du die Anlagesumme auch selbst verwalten. Wichtig ist, dass das Gebot der Streuung (Diversifikation) beachtet wird.

Wenn Du großen Wert auf Sicherheit legst, ist die klassische Rentenversicherung mit Garantiezinsen noch immer empfehlenswert. Bist du unsicher, wie viel Rente du aus der gesetzlichen Rentenkasse beziehen wirst? Hier kannst du nachlesen, wie du deinen Rentenbescheid richtig lesen kannst. Diese Anlageform unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben – Spekulationen sind ausgeschlossen. Hier wachsen die Renditen zwar nicht in den Himmel, jedoch steht zum Ende der Laufzeit die vereinbarte garantierte Vertragssumme sicher zur Verfügung. Die Absicherung des langen Lebens steht klar im Vordergrund.

Egal für welche Anlage oder Form der Zusammenarbeit Du Dich entscheidest – setze ein Zeichen! Angesichts des Klimawandels und des gesellschaftlichen Zusammenhalts sind nachhaltige Anlagekriterien immer wichtiger.“

Solltest du dich für eine nachhaltige Geldanlage entscheiden, haben wir hier ein paar Tipps für nachhaltige ETFs. Und außerdem noch ein paar clevere Steuertipps fürs Investieren!

Wie lege ich eine größere Summe an? 

Diese Frage hat Gastautorin Constanze Hintze für uns geklärt. Sie ist Geschäftsführerin von Svea Kuschel + Kolleginnen, München und Frankfurt. Svea Kuschel + Kolleginnen war das erste Finanzdienstleistungsunternehmen in Deutschland, das sich vor allem an Frauen richtet. Hintze ist Vermögensverwalterin, Buchautorin und im internationalen Frauennetzwerk ZONTA engagiert.

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