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Unsere Watchlist – nachhaltige ETFs

In unserer Rubrik "Unsere Watchlist" erklärt euch unsere Gastautorin Claudia Rankers (Geschäftsführerin des Rankers Family Office) in dieser Woche, wie ihr nachhaltig in ETFs investieren könnt - und warum ihr es jetzt tun solltet!

Anleger:innen können mit ihren Investments großen Einfluss auf die Gesellschaft und die Wirtschaft nehmen

Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Megatrend, sondern eine Handlungsnotwendigkeit. Schon Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach wusste: „Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“

Wirtschaft, Gesellschaft und Finanzindustrie befinden sich im Umbruch – alle müssen sich auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN, die Sustainable Development Goals (SDGs), ausrichten und dabei die ESG-Faktoren, Environment – Social – Governance, installieren. Die Kombination aus Zielen und Qualität ist gefragt. Dabei stellt sich nicht die Frage, wann wir uns alle neu orientieren, sondern nur wie und vor allem wie schnell. Bis 2030 sollen die 17 SDGs erreicht sein, bis 2050 wollen wir in Europa der erste klimaneutrale Kontinent sein.

Die Regulierung unterstützt mit der „Agenda Sustainable Finance 2030“ den Transformationsprozess. Kapital wird dorthin gelenkt, wo es zum Umbau und Klimawandel beiträgt.

Wollen die Anleger:innen und können sie das?

Ein klares Ja. Gemäß dem Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V. verzehnfachte sich das Volumen nachhaltiger ESG Investitionen in Deutschland von 2013 bis 2018 auf ca. 134 Mrd. €. Bis 2020 stieg das Volumen nachhaltiger Geldanlagen auf fast 250 Mrd. € zzgl. Eigenanlagen und sonstigen Mandaten in Höhe von 87 Mrd. €. Seit 2005 liegt die durchschnittliche Wachstumsrate bei nachhaltigen Publikumsfonds bei 30 Prozent jährlich. 2030 sollen über 50 Prozent aller Investitionen in nachhaltige Anlagen erfolgen.

Es ist viel Liquidität zum Anlegen vorhanden. Die Sparquote stieg 2020 in Deutschland auf 16 Prozent. Aufgrund der Pandemie konnte weniger konsumiert werden. Die Bundesbank bestätigt, dass die Einlagen privater Haushalte bis Januar 2021 auf über 1,7 Billion € angewachsen sind. Gleichzeitig haben die Deutschen gemäß dem „Deutschen Aktieninstitut“ Aktien, Aktienfonds und ETFs für sich entdeckt.

Geht es auch ohne Nachhaltigkeit?

Theoretisch ja. Anleger:innen werden jedoch ab August 2022 zwingend auf Nachhaltigkeitsaspekte bei der Beratung angesprochen. Das Gute: sie haben dabei großen Einfluss – Anleger:innen haben die Macht! Sie können mit ihrem Konsum und ihren Investments starken Einfluss auf die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft nehmen. Unternehmen wollen, dass in sie investiert wird, d.h. dass Kapitalanlagegesellschaften oder Vermögensverwaltungen sie ins Portfolio nehmen. 

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Welche Vorteile bieten nachhaltige ETFs?

Beim Investieren bieten die ETFs grundsätzlich eine gute Möglichkeit, mit geringen Gebühren und Kosten, guter Liquidität sowie hoher Diversifikation gegenüber dem Kauf einzelner Aktien, Vermögen zu bilden. Zudem sind viele ETFs sparplanfähig.

Nicht gewollte Branchen und nicht gewolltes Verhalten der Unternehmen werden nicht in nachhaltigen ETFs abgebildet, wie z.B. Tabak, Waffen Atomkraft und Glückspiel oder Kinderarbeit, Verletzung der Menschenrechte und Bestechung. Aufgrund der Globalisierung, der langen Lieferketten und Verflechtungen von Unternehmen oder breit angelegten Geschäftsmodellen, fehlt es oft an Transparenz und ein Ausschluss ist nicht immer zu 100 Prozent möglich. Erschwerend ist, dass Ratingagenturen die gleichen Unternehmen unterschiedlich bewerten, weil sie eine unterschiedliche Auffassung von Nachhaltigkeit haben. Dazu kommen unterschiedliche Kulturen in den Ländern: Atomkraft kann in Deutschland ein Ausschlusskriterium sein, nicht aber in Frankreich. 

Welche Branchen und Themen sind für nachhaltige ETFS interessant?

Zukunftsthemen liegen u.a. im Bereich Gesundheitswesen und alternder Bevölkerung, Mobilität, Wasser, Digitalisierung und Cybersecurity sowie Automatisierung und Robotik. Hier sollte man eine klare Meinung zu den Themen haben. 

Bei den nachhaltigen ETFs stehen Themen wie Wasser. erneuerbare Energien, Klimawandel und Mobilität weit vorne.

Gibt es Risiken?

Nicht immer ist es vorteilhaft in Themen-ETFs zu investieren. Zum einen können bei der hohen Konzentration schlechte Nachrichten für ein Unternehmen den ganzen Index nach unten ziehen. Zum anderen setzt sich nicht jeder Trend durch. 

Bei einem nachhaltigen Index sind weniger Titel enthalten als im ursprünglichen Index, weil Unternehmen wegen Negativkriterien ausgeschlossen werden. Beispiel: Ein MSCI World ETF bildet ca. 1.600 Aktien aus der 23 Industriestaaten ab. Der nachhaltige ETF, der MSCI World SRI beinhaltet nur 396 Aktien, d.h. weniger als ein Viertel. Der nachhaltige Index sollte mindestens 25 Prozent der Aktien des normalen ETFs haben, damit noch eine gute Diversifikation gegeben ist. Sind es weniger, kann u.U. eine Überrendite erzielt werden. Dafür kauft man sich aber auch ein höheres Risiko ein.

Deshalb kann es vorteilhaft sein, Themen- bzw. nachhaltige ETFs als Beimischung einzusetzen.

Wie findet man sie?

Für eine nachhaltige Strategie mit ETFs definieren Anleger:innen positiv Unternehmen, Branchen und Länder, die die nachhaltigen Kriterien gut erfüllen. Gleichzeitig legen sie fest, welche Ausschlusskriterien gelten sollen, d.h. welche Unternehmen, Branchen und Länder sie aus ökologischen, sozialen und ethischen Gründen ausschließen.

Nachhaltige ETFs kann man sich z.B. bei www.justetf.com ansehen. Hier findet man allgemeine Informationen und die besten, größten und günstigen nachhaltigen Europa-ETFs. Daneben werden nachhaltige Themen-ETFs aus dem Bereich Klimawandel, erneuerbare Energien, Wasser und Elektromobilität analysiert.

Interessant ist im Themenfeld „Klimawandel“ der BNP Paribas Easy ECPI Circular Economy Leaders UCITS ETF mit der ISIN LU1953136527. Der ECPI Circular Economy Leaders Equity Index bietet Zugang zu 50 weltweiten Aktien von Unternehmen, die sich in der Kreislaufwirtschaft engagieren. Die Titel mit dem höchsten ECPI Rating werden unter Berücksichtigung der Sektorgewichtung gleichgewichtet in den Index einbezogen. Die Rendite für ein Jahr beträgt 46,23 Prozent, die Volatilität liegt bei 12,83 Prozent.

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