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Rentenbescheid richtig lesen – das bedeuten die Zahlen

Knicken, lochen, abheften? Wenn der alljährliche Brief von der Deutschen Rentenversicherung kommt, machen die meisten genau das. Dabei lohnt ein Blick auf deine Zukunft. So kannst du deinen Rentenbescheid richtig lesen!

Beim ersten richtigen Job bekommst du deine persönliche Sozialversicherungsnummer. Diese Identifikationsnummer gilt sowohl für Kranken- und Pflegeversicherung als auch für die Rentenversicherung – ein Leben lang. Du findest sie entweder auf deiner Sozialversichertenkarte oder später auf dem Gehaltszettel. Die erste Renteninformation flattert ab dem 27. Lebensjahr ins Haus, wenn man zuvor mindestens fünf Jahre gearbeitet hat. Diese Zahlen zeigen die sogenannte gesetzliche Rente. Sie ist Teil des deutschen Sozialversicherungssystems und dient vor allem der Vorsorge von Beschäftigten.

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Wo finde ich was?

Wir erklären hier, wie du diese Renteninformation liest. Und keine Angst vor dem Versicherungs-Chinesisch! Wichtig ist erstmal, dass du dich überhaupt rantraust

  1. Zeitraum, in dem du in die Rentenversicherung eingezahlt hast und auf dessen Basis dein Rentenanspruch ermittelt wurde. Das heißt, du findest hier das Datum an dem du begonnen hast, in die Rentenversicherung einzuzahlen und den Tag an dem die Rentenversicherung den aktuellen Stand deiner Rente berechnet. Übrigens, zwischen der Ermittlung der Zahlen und der Renten-Info können auch schon mal neun Monate vergehen.
  2. Datum, an dem du die sogenannte „Regelaltersrente“, also das was man landläufig unter Rente versteht, zum ersten Mal bekommst. Du wirst nun vom Einzahler in die Rentenkasse zum Empfänger.Zu diesem Zeitpunkt bist du 67 Jahre alt und warst mindestens fünf Jahre rentenversichert.
  3. Hinweis auf zukünftige Aufwendungen der Rentnerin. Wer Rente bezieht, kommt um das Thema Krankenversicherung-, Pflegeversicherung und möglicherweise auch Steuern nicht drum herum. Ob du zukünftig auch hier wieder über brutto und netto nachdenken musst, hängt von sogenannten Rentenfreibetrag und vom Jahr deines Renteneintritts ab.
  4. Rente wegen voller Erwerbsminderung. Wärest Du heute wegen einer Krankheit oder Behinderung auf nicht absehbare Zeit so stark eingeschränkt, dass du täglich weniger als drei Stunden arbeiten kannst, wäre dieser Betrag deine monatliche Rente. Im Handwerk gibt es dafür den unschönen wie plakativen Begriff „kaputt geschrieben“.
  5. Höhe der künftigen Regelaltersrente. Der erste Betrag in dieser Rubrik zeigt dir, wie hoch deine monatliche Rente wäre, wenn du nichts weiter einzahlen würdest und ganz regulär mit 67 in Rente gehst. Der zweite Betrag zeigt eine Hochrechnung: die Rentenversicherung ermittelt hier, was man dir zahlen würde, wenn du brav bis 67 weiterzahlst. Sie nimmt dabei an, dass die gleichen Beträge wie der im Durchschnitt der letzten fünf Jahre fließen.
  6. Rentenanpassung. Jährlich entscheidet die Bundesregierung darüber, ob die Rente angepasst wird. Gründe für eine solche Anpassung können steigende Löhne oder weniger Rentenempfänger sein. Die Versicherung ermittelt die Höhe deiner Altersrente bei einer ein- bzw. zweiprozentigen Steigerung. Ist das zukünftig wahrscheinlich? Eher nicht, wenn man auf die geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge, die heute in Rente gehen, blickt. Denn wird es tendenziell wohl mehr Rentner geben. Trotzdem wird das Niveau aufgrund von Lohnsteigerungen, realistisch geschätzt um 1,5 Prozent, angehoben.
  7. Zusätzlicher Vorsorgebedarf. Den hast Du in jedem Fall. Denn zwischen dem Betrag, der auf deiner Renteninformation steht und deinem letzten Gehalt klafft eine Lücke. Deshalb ist es wichtig, dass du zusätzlich privat für das Alter vorsorgst.


Lifehack Rente 1: 
Leg dir noch heute einen Ordner an, in den du alle jährlichen Renteninformationen und auch den Sozialversicherungsausweis ablegst. So hast du eine lückenlose Dokumentation. Geht ein Bescheid verloren, kannst du bei der Deutschen Rentenversicherung ein Duplikat anfordern. 

Lifehack Rente 2: Auch deine Gehaltszettel solltest du ausgedruckt aufheben. Sie helfen dir im Zweifelsfall nachzuweisen, was du und dein Arbeitgeber tatsächlich eingezahlt haben. Die Beträge siehst du unter „Beitrag zur Rentenversicherung“ oder unter dem Kürzel „RV“.

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Die zwölfstellige Nummer setzt sich zusammen aus dem Standort der Rentenversicherung, deinem Geburtsdatum, dem Anfangsbuchstaben deines Geburtsnamens, einem Kürzel für das Geschlecht und einer Prüfziffer.

Willst du wissen, mit wie viel Rente du voraussichtlich rechnen kannst? Mit dem Rechner der Deutschen Rentenversicherung kannst du sowohl dein voraussichtliches Renteneintrittsalter als auch deine voraussichtliche Rentenhöhe berechnen. Und im Video von finanztip findest du noch weitere Erklärungen zu Zahlen und Begriffen rund um die Renteninformation.

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