Zeit für ein ganz neues Money-Midset!
Wir alle kennen diese Situation: Man sitzt mit Freundinnen bei einem Glas Wein zusammen, unterhält sich über die intimsten Dinge und dann plötzlich der Downer: „Wie sieht’s bei euch eigentlich aus mit Altersvorsorge?“ Erstmal herrscht das Schweigen im Walde und dann sagt eine „Es war doch gerade so nett, müssen wir jetzt darüber reden?“ Ganz ehrlich? Ja, müssen wir! Aber warum fällt uns das so schwer? Viele von uns haben Probleme damit, ihr Geld beisammen zu halten, Reserven aufzubauen und für das Alter vorzusorgen. Damit kann man mal kokettieren und ein paar Witzchen machen. Fakt ist aber auch: Wir müssen es lernen! Denn noch immer ist Altersarmut leider vor allem weiblich.
Step 1: Schaff Dir das richtige Money Mindset!
Der Begriff Money Mindset meint schlichtweg die Einstellung zu Geld, Finanzen & Co. Ist diese positiv, können wir leichter darüber reden – und vor allem auch endlich handeln. Das umzukrempeln ist gar nicht so einfach, schließlich hat sich unsere Einstellung zu Geld schon seit Jahren verfestigt und ist uns sicherlich teilweise auch von unserem Umfeld eingetrichtert worden. Schreib dir doch einfach mal auf, welche Glaubenssätze dir zu Geld und Finanzen einfallen. Wenn deine Assoziationen eher negativ sind, müssen wir da ran! Du denkst, Geld ist nicht so wichtig? Mit diesem Irrglauben räumt Coachin Sara Wragge bei finanzielle auf.
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Jede zweite Frau hat keine Altersvorsorge, belegt eine Studie
Altersarmut betrifft vor allem Frauen. Sie kämpfen in ihrem Berufsleben mit Themen wie Gender Pay Gap, Teilzeitarbeit, Karriereknick durch Kinder, Carearbeit… Dennoch kümmert sich nur jede zweite Frau um ihre Altersvorsorge, so eine Studie.
Finanzwissen? Frauen hinken immer noch hinterher
Dass Frauen auch heute immer noch Berührungsängste mit dem Thema Geld haben, habe viel mit alten Rollenbildern zu tun, meint Finanzbloggerin Margarethe Honisch. „Viele Frauen sagen vorschnell ‚Das ist nichts für mich, das ist mir zu kompliziert‘, einfach weil ihnen früher eingebläut wurde, dass Geld Männersache sei. Was natürlich totaler Quatsch ist.“ Und tatsächlich wird uns auch von außen noch suggeriert, dass Geld eigentlich nicht unsere Baustelle ist: In der Werbung und auf Webseiten von Banken und Unternehmen werden Frauen oft nicht angesprochen, Männer in Anzügen dominieren das Bild. Auch Honisch habe früher nicht viel von Finanzen wissen wollen, räumt sie freimütig ein. „Je mehr ich verdient habe, desto mehr habe ich auch ausgegeben“, erklärt die 36-Jährige. „Zurückgelegt habe ich nie etwas.“ Die Wende kam dann, als Freund:innen erzählten, ein Haus bauen zu wollen. „Da dachte ich: Wie kann das sein, dass die das können? Und ich wurde nervös.“ Sie besuchte Messen und Seminare rund um das Thema Finanzen, „überall waren nur Männer.“ Margarethe Honisch ärgert es, dass man sich das Wissen zu dem Thema privat aneignen muss. „Die Wissensvermittlung müsste schon in der Schule starten, da ist noch viel zu tun.“ Zu spät um anzufangen, sei es jedoch nie, sagt sie resolut.
Inzwischen gibt sie selbst Seminare, in denen sich auch Frauen informieren, die bereits in Rente sind und noch begeistert in das Thema einsteigen. „Mitstreiterinnen zu haben, um sich gegenseitig zu motivieren und mitzuziehen ist auf jeden Fall sehr hilfreich.“ Vielen Frauen falle es am Anfang besonders schwer, ihr negatives Money Mindest abzustreifen: „Geld ist schlecht, ich verstehe es nicht, ich will niemandem etwas wegnehmen, das sind so die Klassiker.“
Der erste Schritt, um loszulegen, ist meist erst einmal: lesen. Wir empfehlen dir natürlich ein Abo von finanzielle, es gibt aber auch tolle Bücher, Apps und Podcasts, die uns helfen, einen Zugang zum Thema zu finden.
Money Mindset, ja – aber wir müssen auch ins Handeln kommen!
Und jetzt kommt das Wichtigste: Nur Lesen reicht nicht! Diesen Fehler machten viele, sagt Margarethe Honisch: anfangen, sich zu informieren, das angeeignete Wissen dann aber nicht in die Praxis umsetzen. „Ich habe den Eindruck, dass Frauen oft Angst vor ihrer eigenen Courage haben. Tatsächlich besagt eine Studie, dass Frauen mehr darüber wissen wollen, was sie da tun, sie wollen es verstehen, während Männer eher einfach kaufen.“ Für den Start des Vermögensaufbaus ist es hilfreich, sich Ziele zu setzen. Das können auch erstmal ganz kleine sein, sonst fällt es schwer, bei der Stange zu bleiben. „Am besten einfach anfangen, einen kleinen Prozentsatz zu sparen, dann kann man sich langsam steigern“, sagt Honisch.
Ihr ganz heißer Tipp, der keinen Cent Geld kostet: Fang an, ein Haushaltsbuch zu führen
Das ist wichtig, um sich einen Überblick zu verschaffen:
- Was ist mein Status Quo?
- Was verdiene ich?
- Wie viele Schulden habe ich?
- Wo geht mein Geld hin?
Daraus kannst du dann sehen, wo in etwa dein Einsparpotenzial liegt. Am besten legt man etwa 10 Prozent des Nettoeinkommens beiseite. Das klingt erstmal viel, deshalb fang doch ruhig mit 5 Prozent an und arbeite dich langsam vor. Eine Faustregel besagt, dass man immer etwa drei Nettomonatsgehälter auf der hohen Kante haben sollte, falls mal etwas Unerwartetes passiert. „Aber das kommt natürlich auch auf die individuelle Situation an. Wenn ich als Single in einer Einzimmerwohnung lebe, brauche ich weniger als wenn ich ein Eigenheim, zwei Kinder, zwei Autos und eine Katze habe“, sagt Margarethe Honisch.
Doch ein kleines Polster sollte man erstmal haben, dann kann es losgehen mit dem Vermögensaufbau oder der Altersvorsorge. Und zwar nicht im neuen Jahr, nicht im nächsten Monat, nicht mit dem nächsten Job, sondern jetzt! Vielleicht gibt es ja auch eine spezielle Altersvorsorge von der Firma? Weg mit den schlechten Gedanken: Geld zu haben stärkt das Selbstbewusstsein und macht frei, wir können uns damit Wünsche und träume erfüllen! „Eine Freundin von mir hat jetzt ihren Job gekündigt, obwohl sie noch nichts neues gefunden hat, sie konnte einfach nicht mehr“, erzählt Margarethe Honisch. „Diesen Luxus kann sie sich durch ihre Rücklagen leiten. Eine Frau in meinem Seminar möchte einen Teil ihres angelegten Geldes für eine Weltreise ausgeben, eine andere will sich eine Innenarchitektin gönnen.“ Also worauf noch warten? Viel falsch machen kannst du nicht – außer, den Kopf in den Sand zu stecken!
Tipp: Unser Workshop für ein besseres Money Mindset
Kennst du THE HER KLUB – connect to grow?
Das Frauennetzwerk für Verbindung, Austausch und Wachstum unterstützt dich dabei, Wissen aufzubauen und dich persönlich weiterzuentwickeln. Mit dem HER KLUB HOUSE ist die erste community-powered E-Learning Plattform von Frauen für Frauen an den Start gegangen, in der auch unsere finanzielle-Chefredakteurinnen Astrid Zehbe und Daniela Meyer Workshops anbieten. Zum Beispiel mit dem Thema „7 Steps, um dein Money Mindset positiv zu verändern„!