Nie alles auf einmal kaufen, sondern in Tranchen
Wer in Aktien investiert – oder anfangen möchte zu investieren – hat meist eins im Kopf: günstig kaufen und irgendwann mit möglichst hohem Gewinn wieder verkaufen. Doch selbst Börsenprofis kennen das ideale Timing für einen Kauf oder Verkauf nicht. Aktuell sehen wir, dass langfristige Prognosen im Aktienhandel schnell außer Kraft gesetzt werden können. Schließlich beeinflusst auch die Politik weltweite Geldgeschäfte. Konflikte wie Krieg, Terroranschläge oder Handelskriege stören Lieferketten, erhöhen Rohstoffpreise und schüren Angst. Das führt oft zu plötzlichen Kursrutschen, selbst bei ansonsten gesunden Unternehmen. Inflation, Zinserhöhungen, Rezession – all das beeinflusst selbst Bestperformer an der Börse.
Wer jetzt überlegt, Aktien zu kaufen, könnte einen guten Zeitpunkt erwischen: Buy the Dip, sagen die Expert:innen. Aber haben wir den Tiefpunkt des Börsencrashs schon erreicht? Die politische Lage scheint sich nicht schnell zu stabilisieren, Unsicherheit droht. Das lässt die Kurse wackeln und Anleger:innen sollten strategisch clever reagieren. Neben einer Portfolio-Diversifikation (Nie alle Eier in einen Korb legen, sonder breit gestreut investieren!) macht auch das Investieren in Zeitschritten Sinn. Statt sofort die gesamte geplante Summe in eine Aktie oder ein Investment zu stecken, teilt man den Kauf in mehrere Teilkäufe auf.
Was ist eine Tranche an der Börse?
Das Wort Tranche stammt aus dem Französischen und bedeutet einfach „Teil“ oder „Abschnitt“. An der Börse bezeichnet eine Tranche einen Teil einer größeren Finanztransaktion, der zeitlich oder mengenmäßig aufgeteilt wird. Es ist also wie ein Stück von einem ganzen Kuchen – und dieser Kuchen kann z. B. ein Aktienpaket, eine Anleiheemission oder ein Fondsinvestment sein.
So geht Investieren in Tranchen
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Beispiel für eine Aufteilung in Tranchen
Du willst 6.000 € in eine Aktie investieren. Statt alles sofort zu investieren, teilst du deine Summe in Tranchen auf:
Januar: 2.000 €
März: 2.000 €
Mai: 2.000 €
So nimmst du mögliche Kursschwankungen mit – nach oben oder unten – und senkst dein Risiko, gerade auf einem Hoch einzusteigen.
Vorteile
⏳ Timing-Risiko reduzieren: Niemand weiß, wann der perfekte Einstiegszeitpunkt ist. Kaufst du in Tranchen, kannst du Durchschnittskurse bilden – das nennt man Cost-Average-Effekt.
🧘♀️ Psychologischer Vorteil: Du musst dich nicht für einen perfekten Moment entscheiden. Das senkt Entscheidungsdruck – gerade bei Börsenturbulenzen.
📉 Chancen bei Kursrückgängen nutzen: Fällt der Kurs nach der ersten Tranche, kannst du günstiger nachkaufen (wenn du dein Investment gut abgeschätzt hast und die Aussichten des Unternehmens zukunftsfähig sind). Steigt er, bist du immerhin schon investiert.
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Nachteile
Der Aktienkauf in Tranchen hat auch einige Nachteile, die aber abhängig davon sind, wie du aufgestellt bist (zum Beispiel bei welcher Bank du dein Depot führst oder wie intensiv du dich mit deinen Finanzen beschäftigst).
💰 Höhere Transaktionskosten:
Mehrere Käufe bedeuten oft mehrere Ordergebühren, die deine Rendite schmälern können.
👋🏻 Verpasste Kursgewinne:
Steigen die Kurse schnell nach dem ersten Kauf, investierst du später teurer und verpasst mögliche Gewinne.
👀 Mehr Aufwand:
Du musst deine Käufe aktiv planen und überwachen, was Zeit und Disziplin erfordert.
Komplexere Steuerdokumentation:
Viele kleine Kaufzeitpunkte können die spätere Steuerabrechnung (bei Verkauf) aufwendiger machen.
Mit einem ETF-Sparplan oder durch regelmäßige Einzelkäufe verfolgst du diese Strategie automatisch. Dieses Nebenbei-Kaufen ist nicht nur bequem, sondern auch psychologisch hilfreich: Man bleibt investiert, aber ohne sich von kurzfristigen Tiefs verrückt machen zu lassen. Der Aktienkauf in Tranchen bringt Ruhe ins Depot – und Struktur in deinen langfristigen Vermögensaufbau.