Neulich haben wir dir vom sogenannten Big-Mac-Index erzählt. Heute geht es ums Backen – nein, natürlich nicht wirklich. Aber ähnlich wie beim Muffin-Backen geht es beim Thema Beimischung darum, zu einer guten Basis ein paar schicke Extras wie Schokobits oder bunte Streusel hinzuzufügen. Bedeutet übertragen auf die Finanzwelt, dass du dir zunächst einen soliden Grundstock an Anlagen aufbauen solltest. Erst dann fügst du in geringen Dosen Wachstumsaktien, neue Assetklassen oder Trendthemen zu deinem Portfolio hinzu. Wie du ein ETF-Portfolio aufbaust, erfährst du hier. Die Basis deines Portfolios sollte stabil sein und sich an der Wertentwicklung der großen Aktienmärkte weltweit orientieren. Die Beimischung soll für ein „Mehr“ an Rendite sorgen. Der Renditekick kann durch aussichtsreiche Einzelwerte wie Apple, eine neue Anlageklasse wie Kryptos oder Trendthemen wie Robotics erzielt werden. Es kann sich aber auch um eine stabilisierende Komponente wie Gold handeln.
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Zwischen Komfortzone und Mut - von der Beimischung wüschen wir uns Rendite!
Fakt ist: Auch die Extras im Depot sollten grundsätzlich zu deinen persönlichen Anlagevorstellungen passen. Bist du ein sehr sicherheitsbewusster Typ, der jährliche Kursschwankungen von maximal 10 Prozent aushält, so sind hoch volatile Aktien wie Tesla zum Beispiel zunächst weniger geeignet. Zum Jahresanfang verlor die Aktie allein innerhalb eines Tages 11,5 Prozent. Trotzdem: Etwas mutiger darfst du hier schon sein, denn immerhin soll deine Beimischung auch mehr Rendite bringen. Vielleicht hast du schon mal etwas vom Renditedreieck gehört.
Beispiel für eine clevere Beimischung
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Finanzexpert:innen sprechen in diesem Zusammenhang auch von einer Core-Satellite-Strategie, die gerne mit ETFs umgesetzt wird. Einem risikoarmen Kern werden kleine, risikoreichere Satelliten hinzugefügt. Die Plattform ETF4good gibt hier konkrete Beispiele für die Gewichtung.
Beispiele für die Satelliten- Idee
Das Aktien-Extra: Der Kern kann zum Beispiel aus 80 bis 95 Prozent breit gestreuten Welt-ETFs bestehen. Diesem werden entsprechend fünf bis 20 Prozent aussichtsreiche Einzelaktien hinzugefügt. Das können ganz konkret drei bis zehn Einzelaktien sein. Du solltest es allerdings dabei nicht übertreiben. Denn die breite Streuung und damit eine Aufteilung des Risikos auf viele Titel hast du bereits über die Welt-ETFs erreicht.
Der Krypto-Zusatz: Die Satelliten-Idee kann auch sinnvoll für ein erstes Krypto-Investment sein. Hier erklären wir ganz genau, was Bitcoin sind und ob sie als Invest zu dir passen. Dabei setzt du zunächst auf einen 90 bis 95-prozentigen Portfoliokern aus Welt-ETFs. Dem Kern werden dann fünf bis zehn Prozent Bitcoin & Co. hinzugefügt. Ganz klar: Bei einem Engagement in die sehr schwankungsreichen Krypto-Märkte verfolgst du mit diesem kleinen Anteil eine Alles-oder-Nichts-Strategie. Vom Totalverlust bis zur vierstelligen Performance ist nämlich alles drin.
Die Zukunftstrends: Dem Kern aus 80 bis 95 Prozent breitgestreuten Welt-ETFs werden ein bis drei Themen-ETFs beigefügt. Wenn du an Kurssteigerungen von Aktien mit Technologien von morgen, Ernährungstrends der Zukunft oder besonderen Nachhaltigkeitsthemen teilhaben willst, ist das ein Gewichtungsvorschlag. Letztendlich könntest du diese Ansätze auch kombinieren. Aber das ist, wie beim Muffin-Backen auch, vielleicht eine Frage von Erfahrung. Beginne einfach! Sonst verzettelst du dich leicht. Ein bis zwei Aktien oder ETFs nach deinen Präferenzen bringen Schwung in dein Depot.