zwei unterschiedlich große Ananas auf jeweils einer Hand
Maksim Goncharenok I Pexels

Riester oder Rürup: Ist das eine gute Idee?

Sind Riester- oder Rürup-Renten eigentlich noch eine attraktive Option, um deine Altersvorsorge zu sichern und die Rentenlücke zu schließen?

Was tun gegen die Rentenlücke?

Eine Studie belegt: Jede zweite Frau hat keine Altersvorsorge! Da müssen wir ran. Wie jede zusätzliche Altersvorsorge helfen auch Riester- und Rürup-Rente, die Rentenlücke zu schließen bzw. zu minimieren. Was genau ist nochmal die Rentenlücke? Sie bezeichnet die Differenz zwischen dem Nettogehalt bzw. -einkommen während der Berufstätigkeit und dem Betrag, den man im Ruhestand als gesetzlichen Rente (wenn du rentenversichert bist oder wenn du freiwillig einzahlst) ausbezahlt bekommt. Also gibt die Rentenlücke Auskunft darüber, wie groß der Betrag ist, der später fehlt, um den gewohnten Lebensstandard halten zu können. Wie du deinen Rentenbescheid richtig liest, erfährst du hier. 

Riester oder Rürup – was sind die Vor- und Nachteile?

In der Ansparphase der privaten Rentenversicherung wird aus deinen Beiträgen Kapital angespart und verzinst. Ab dem Beginn der Rentenphase endet die Ansparphase zum vereinbarten Zeitpunkt und du erhältst eine garantierte Rente, und zwar dein Leben lang. Bei der Riester-Rente fördert der Staat das Sparen mit einem jährlichen Zuschuss und mit Steuervorteilen, bei der Rürup-Rente kannst du ggfs. Steuern sparen.

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Riester-Rente: Vorsorgen mit staatlichen Zulagen

Überblick:

Die Riester-Rente ist eine Form der staatlich geförderten Altersvorsorge, d.h. du zahlst dein eigenes Geld ein und bekommst noch Geld vom Staat dazu. Als Zulage erhältst du 175 Euro im Jahr, für Kinder gibt es 185 Euro für vor 2008 geborene bzw. 300 Euro für nach 2008 geborene. Dank dieser staatlichen Zulagen kann sich die Riester-Rente in erster Linie für Alleinstehende, Personen mit eher niedrigem Einkommen und Familien mit Kindern lohnen. Du erwartest bald ein Kind? Dann erklären wir dir alles, was du zu Finanzen in der Schwangerschaft und zur Mütterrente wissen solltest.

„Riestern“ können alle, die in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Dazu kommt: Die Beiträge zur Riester-Rente sind bis maximal 2100 Euro steuerlich als Sonderausgabe bei der Einkommensteuererklärung abzugsfähig. Um die volle Förderung zu erhalten, musst du pro Jahr mindestens vier Prozent des Einkommens (brutto) minus der Zulagen in den Vertrag einzahlen (mindestens 60 Euro und maximal 2100 Euro jährlich).
Quasi als Willkommensgeschenk für junge Berufstätige gibt es zudem vom Staat eine einmalige Zulage in Höhe von 200 Euro; das gilt für Sparerinnen und Sparer, die eine Riester-Rente abschließen, den Mindestbeitrag in den Vertrag eingezahlt haben und das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Vorteilhaft ist, dass Verträge rund um die Riester-Rente recht flexibel gestaltet werden können: So hast du die Möglichkeit, sie von den Beiträgen frei zu stellen, sie zu kündigen, zu wechseln oder zu übertragen.

Aber Vorsicht: Im Falle einer Kündigung musst du Zulagen und Steuererleichterungen wieder komplett zurückzahlen! Flexibel bist du auch bei der Höhe der Einzahlungen und kannst diese dementsprechend leicht an deine Einkommenssituation anpassen.

Und wie läuft das bei der Auszahlung?

Die Auszahlungen sind in vollem Umfang zum persönlichen Steuersatz zu versteuern. Du hast auch die Möglichkeit, dir bis zu 30 Prozent des Kapitals als Sofortrente auszahlen zu lassen; diese Sofortrente ist ebenso als Einkommen zu versteuern.
Gut zu wissen ist, dass sich die Riester-Rente nicht nur als Versicherung oder Fondssparplan abschließen lässt, sondern auch als Riester-Bausparvertrag: Hier fließt das Geld in die Baufinanzierung, also den Kauf, Bau oder Umbau einer selbstgenutzten Immobilie.
Wissenswert ist, dass die Riester-Rente in der heutigen Form und mit der dazu gehörenden Beitragsgarantie, viele Anbieter vor Herausforderungen stellt. So verpflichtet sich der Versicherer mit der Beitragsgarantie in der Auszahlungsphase mindestens deine Sparbeiträge und die staatlichen Zulagen wieder auszuzahlen. Dies ist für viele Versicherer nicht rentabel, denn sie dürfen das Kapital nur in sehr sichere Anlagenformen investieren. Folglich sieht der Koalitionsvertrag der Bundesregierung eine Reform der Riester-Rente vor.

Fazit:

Doch aller Kritik zum Trotz ist die Riester-Rente eine sichere Altersvorsorge. Wer auf Sicherheit großen Wert legt und nicht so sehr auf Renditechancen fixiert ist, ist mit ihr gut versorgt.

Rürup-Rente: Altersvorsorge mit Steuerspar-Effekt

Überblick: 

Diese Form der Rentenversicherung eignet sich in erster Linie für Selbstständige, Freiberufler, Gewerbebeitreibende und Personen mit hohem Einkommen bzw. einer hohen Steuerbelastung. Schließlich senken die Beiträge zur Rürup-Rente das zu versteuernde Einkommen, weil ein Großteil der gezahlten Beiträge als Sonderausgaben absetzbar ist. Oft ist es auch möglich, einen Einmalbeitrag oder eine Sonderzahlung anzulegen, um mit einer größeren Summe fürs Alter vorsorgen bzw. eine bestehende Rürup-Rente aufstocken.


Wie rechnet sich das genau mit dem Steuerspar-Effekt?

Er senkt das zu versteuernde Einkommen: Seit 2023 sind volle 100% Prozent der gezahlten Beiträge als Sonderausgaben absetzbar, maximal 27.566 Euro bei einzelveranlagten Steuerzahlern bzw. bei zusammenveranlagten bis zu 55.131 Euro. Als steuerlich geförderte Rentenversicherung lehnt sich die Rürup-Rente an die Regelungen der gesetzlichen Rentenversicherung an: So gilt zum einen, dass du bei Antritt des Ruhestands eine lebenslange Rente bekommst; diese muss versteuert werden. Zum anderen hast du keine Zugriffsmöglichkeit auf das eingezahlte Kapital.
Möglich ist bei der Rürup-Rente auch eine fondsgebundene Variante: Die Kombination aus einer steuerlich geförderten Rente mit einem Fondssparplan bringt zusätzliche Renditechancen.

Nachteile der Rürup-Rente

Du kannst den Vertrag in der Regel nicht kündigen und das angesparte Kapital kann auch nicht übertragen oder vererbt werden.

Tipp: Es gibt allerdings Möglichkeiten, das Rentenkapital an die Hinterblieben zu übertragen, zum Beispiel durch die Vereinbarung von Beitragsrückgewähr bzw. Kapitalrückgewähr.

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Jetzt vorsorgen, um später abgesichert zu sein

Wer in der Zeit nach dem Arbeitsleben finanziell abgesichert sein möchte, sollte sich frühzeitig um die passende Altersvorsorge kümmern und sich nicht ausschließlich auf die gesetzliche Rentenversicherung verlassen. Eventuell bietet auch deine Firma eine Altersvorsorge und vermögenswirksame Leistungen an. Zusätzlich eine private Altersvorsorge aufzubauen ist sicher sinnvoll. Möglichkeiten dazu hat der Gesetzgeber zum Beispiel mit der Riester- und Rürup-Rente geschaffen. Was dabei am besten für dich passt, hängt ganz persönlich von dir und deiner individuellen Situation ab.

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© Marcus Witte
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