Magdalena Sporkmann: So wird aus einem Job ein Traumjob
Barbara Dietl

Mach deinen Job zum Traumjob!

Ergreift dich etwa manchmal das Gefühl der Sinnlosigkeit am Schreibtisch? Was die Autorin Magdalena Sporkmann rät, um aus einem Job den Traumjob zu machen!

Viele Menschen reflektieren zum Jahresende ihre persönliche und berufliche Situation. In deinem Buch sprichst du davon, den eigenen Job zum Traumjob zu machen – ein Wunsch von vielen. Wie findet man überhaupt heraus, was einem beruflich wirklich wichtig ist und welche Art von Tätigkeit dir langfristig Zufriedenheit bringt?

Berufliche Zufriedenheit speist sich aus zwei Quellen: dem Inhalt der Arbeit und den Bedingungen des Arbeitens. Inhaltlich macht mich ein Job zufrieden, der meinen Werten entspricht und zu meinen Fähigkeiten und Interessen passt. Wem Umweltschutz wichtig ist und wer gerne in der Natur ist, der wird vermutlich als Manager in einem großen Ölkonzern nicht glücklich, weil er einerseits viel drinnen, am Schreibtisch arbeiten und andererseits Entscheidungen treffen müsste, die der Umwelt schaden könnten. Dementsprechend sollte man seine Werte, Fähigkeiten und Interessen bei der Berufswahl ernst nehmen. Mindestens genauso wichtig ist aber, dass die konkreten Arbeitsbedingungen stimmen. Viele Menschen wünschen sich etwa mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten, flexiblere Arbeitsmodelle und eine geringere Arbeitsbelastung. In meinem Buch „Best Job Ever“ mache ich Mut, die eigene berufliche Situation nicht als Schicksal anzunehmen, sondern mehr nach den eigenen Vorstellungen zu formen.
"Best Job ever": Ratgeber zum Thema Job von Magdalena Borkmann

Buchtipp: "Best Job ever"

Weniger Hamsterrad, mehr Freude und Erfolg im Job? Das geht, verrät Autorin, Speakerin und Mentorin Magdalena Sporkmann in ihrem neuen Buch „Best Job ever“. Und es ist mehr als ein Job-Ratgeber: Sporkmann teilt Erkenntnisse, wie man lernt, unternehmerisch zu denken und zu handeln, selbstbewusst und selbstwirksam seine Karriere zu planen und sich einen Job zu schaffen, der zu den eigenen Bedürfnissen passt.

„Best Job ever“, erschienen am 24. Oktober 2024 im Penguin Verlag, Paperback, 18 Euro.

Über die Autorin

Magdalena Sporkmann, geboren 1988, lebt in Berlin. Sie engagiert sich für Female Empowerment und finanzielle Bildung. 2023 erschien ihr Buch „Miss Money – Was schlaue Mädchen über Geld wissen sollten“ für Mädchen ab 12 Jahren.

Was sind konkret die ersten Schritte, um mehr Freude und Leichtigkeit in den Arbeitsalltag zu bringen?

Zuerst muss man natürlich herausfinden, wo genau der Schuh drückt. Fehlt mir Kreativität in meinem Berufsalltag? Ist mir der Sinn jenseits des Geldverdienens abhanden gekommen? Wünsche ich mir mehr Wertschätzung? Dann ist es wichtig, Verantwortung zu übernehmen und selbst dafür zu sorgen, dass sich die Situation verbessert, indem man kleine Veränderungen in den Berufsalltag integriert. Wünsche ich mir etwa mehr Wertschätzung für meine Arbeit, könnte ich an meiner Sichtbarkeit arbeiten, z.B. indem ich unternehmensintern regelmäßig Highlights meiner Arbeit teile, auf Social-Media-Kanal darüber berichte oder auf Fachveranstaltungen darüber spreche. Wertschätzung muss nicht immer von den eigenen Vorgesetzten oder Kolleg:innen kommen. Sie kann auch von unternehmensfremden Personen stammen, mit denen ich mich durch gemeinsame Interessen auf Social Media oder analog verbinde.

Du betonst, dass auch Angestellte unternehmerisch denken können, um ihre Karriere voranzubringen. Was genau bedeutet das und wie lässt es sich umsetzen im beruflichen Alltag?

Unternehmerisch zu denken und handeln, bedeutet, sich Ziele zu setzen, neugierig zu sein und Dinge auszuprobieren, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und proaktiv die eigenen Ziele zu verfolgen. Es geht darum, Herausforderungen als Chancen zu erkennen, immer weiter zu lernen und zu gestalten.

Wer darauf wartet, spannende Projekte, mehr Gehalt und konstruktives Feedback einfach so zu bekommen, wartet oft vergebens. Eine unternehmerisch denkende Angestellte setzt sich ganz klare eigene Ziele, verbalisiert ihre Bedürfnisse und Wünsche und wird zudem selbst aktiv, um diese zu erfüllen. Angenommen, ich langweile mich in der täglichen Routine meiner Arbeit. Dann kann ich mich zum Beispiel über Trends und Herausforderungen meiner Branche informieren und überlegen, wie ich durch meine Arbeit dazu beitragen kann, dass mein Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt. Dementsprechend könnte ich einzelne Maßnahmen oder ein ganzes Projekt entwickeln und meinen Vorgesetzten pitchen.

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Viele Frauen erleben immer noch Diskriminierung im Job. Welche Strategien oder Werkzeuge empfiehlst du, um damit umzugehen und mehr noch: sich zu wehren?

Auch, wenn Frauen damit immer wieder auf Zurückweisung stoßen werden: Ich finde es wichtig, dass sie weiter Forderungen stellen – etwa nach einem fairen Gehalt – und Missstände wie sexuelle Belästigung anprangern. So wird klar: Wir nehmen das nicht hin. Wichtig ist auch, Verbündete zu finden und füreinander einzutreten: andere Frauen, aber unbedingt auch Männer. In meinem Buch „Best Job Ever“ schlage ich auch vor, ernsthaft den Schritt in die Selbständigkeit zu erwägen. Als Selbständige kann ich erstens vielen Diskriminierungen, die Frauen in Anstellungen begegnen, entgehen. Zweitens kann ich als Unternehmerin auch bessere Arbeitsbedingungen für andere schaffen und so gesellschaftlich etwas verändern.

In deinem Buch berichtest du von jungen Unternehmerinnen aus der ganzen Welt. Was können wir von diesen Frauen lernen, wie man kreativer und selbstbestimmter arbeitet?

Ich habe aus den 16 Interviews mit Unternehmerinnen ein paar unternehmerische „Superkräfte“ destilliert, die alle vereinen, etwa eine Vision, Neugier und Entscheidungsstärke. Dazu hat jede meiner Interviewpartnerinnen andere Anregungen gegeben. Kevad aus Estland gibt Inspiration, wie aus einem starken persönlichen Interesse eine motivierende und erfolgreiche Geschäftsidee werden kann. Ingrid aus Deutschland hat darüber berichtet, wie Neugier dabei helfen kann, beruflich unbekanntes Terrain zu betreten. Und Margot aus Großbritannien teilt eine tolle Faustregel, die bei schnellen Entscheidungen hilft.

Gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Nationen?

Ich habe tatsächlich eher Gemeinsamkeiten entdeckt, darin, wie Unternehmerinnen denken und handeln. Aus diesen Gemeinsamkeiten habe ich dann eine Sammlung inspirierender und handfester Tipps zusammengestellt, die jede:r sofort umsetzen kann – egal, ob angestellt oder selbständig.

Für diejenigen, die den Schritt in die Selbständigkeit wagen möchten: Welche ersten Schritte empfiehlst du, um den Übergang erfolgreich und mit einem guten Plan zu gestalten?

Am Anfang steht immer eine Vision: Was möchte ich mit meiner Arbeit bewirken. Dann muss man sich ehrlich nach den eigenen Fähigkeiten, Interessen und auch Ressourcen fragen. Was kann und will ich leisten – auch finanziell. Ich empfehle, eine Geschäftsidee zu entwickeln, die so wenig wie möglich finanzielles Startkapital benötigt. Um in der ersten Zeit finanzielle Stabilität herzustellen, kann man nebenberuflich, in Teilzeit, gründen. So kann man ohne großen Druck eine Idee entwickeln, die eigene Zielgruppe identifizieren und kleinen Schritten ausprobieren, was funktioniert und was nicht. Wer sich selbständig macht, lernt viel Neues, denn am Anfang sind die meisten allein für alles verantwortlich: Produktentwicklung, Marketing, Buchhaltung. Je länger man diesen Lernprozess ohne finanziellen Druck durchlaufen kann, desto besser.

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© Marcus Witte
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