Welche Aktien willst du kaufen? 3 Kriterien für einen schnellen Check
Die Zinsen steigen nicht mehr und du überlegst, wie du dein Geld möglichst gewinnbringend anlegst? Vielleicht sind Aktien eine Option für dich? Schließlich zeigt uns das Renditedreieck anschaulich, dass Anleger:innen, die in den vergangenen 50 Jahren die Aktien der im DAX vertretenen Unternehmen 20 Jahre lang gehalten haben, eine durchschnittliche Rendite von 8,6 Prozent im Jahr auf das angelegte Geld erwirtschaften konnten. Natürlich solltest du vor dem Kauf eine ganz genaue Aktienanalyse durchführen, denn bevor du kaufst, sollten alle Risiken abgewogen werden. Egal, ob Einzelaktien oder Fonds – du solltest wirklich wissen, in welche Unternehmen du investierst. Um eine engere Auswahl für dein Portfolio zu treffen, kannst du in 3 Schritten eine High-Speed-Analyse machen. Du hast eine Aktie gefunden, die du eventuell kaufen willst? Los geht’s!
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Du willst mehr als ETF & Co.? Zertifikate und ihre Möglichkeiten
Zertifikate – den Begriff hat die eine oder andere von euch vielleicht schon mal gehört. Die sogenannten „strukturierten Wertpapiere“ können neben Aktien, Anleihen, Fonds & Co. ein sehr interessantes Investment sein. Die Deka-Zertifikate-Expertin Charlotte Neugebauer erklärt im Interview, was Anlagezertifikate sind, wann ein Investment lohnend sein kann und für wen es besonders gut geeignet sein könnte.
1. Schau auf die Charts!
Gewinnwachstum und Stabilität des Unternehmens sind wichtige Faktoren für deine Entscheidung. Wie stabil ist das Unternehmen in seiner Performance? Zwar gibt es keine wirklich sicheren Aktien, aber wer den Wachstumswert in den Fokus nimmt, setzt nicht auf die kurzfristige Dividende, sondern das auf langfristige Unternehmenswachstum.
Bei diesen Aktien siehst du also weniger Schwankungen im Börsenkurs. Das Aktienchart zeigt die Performance mit allen Höhen und Tiefen des Jahres. Die Kunst ist es, aus den vergangenen Entwicklungen Prognosen für die Zukunft zu erstellen, um so Kauf- oder Verkaufsentscheidungen mit maximalem Gewinn zu erkennen. An diesen grafischen Darstellungen erkennst du aber keine Werte des Unternehmens, wie zum Beispiel eine nachhaltige Produktionsstrategie. Auch Streiks oder knappe Rohstoffe können Produktionen beeinträchtigen. Das musst du tatsächlich in deiner tieferen Analyse recherchieren. Geschäftsberichte können ebenfalls helfen. Eine Chartanalyse ist erstmal nur ein Richtungsweiser.
Denk dran: Ausschläge nach unten haben in den letzten Jahren vor allem der Kriegsbeginn in der Ukraine und die Corona-Pandemie verursacht. Hiervon waren aber nahezu alle Unternehmen weltweit betroffen.
2. Bewertungskennzahlen checken
Um Aktien zu bewerten und um für dich die richtige Aktie zu finden, gibt es einige Messinstrumente: zum Beispiel das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Das Kurs-Gewinn-Verhältnis errechnet man, wenn man den aktuellen Aktienkurs eines Unternehmens durch den Gewinn pro Aktie dividiert. Es gibt Auskunft darüber, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist.Pauschal gilt: Je niedriger das KGV, desto preisgünstiger und attraktiver ist die Aktie. Es gibt an, in wie viel Jahren Anleger:innen den Wert erhalten, den sie für die Aktie bezahlt haben. Börsengurus wie Warren Buffett oder Benjamin Graham haben viele Jahre den KGV für ihre Kaufentscheidungen genutzt. Wichtig hierbei: Die Werte von branchengleichen Unternehmen checken. Erst das setzt die Aussagekraft in Relation.
Eine weitere Bewertungskennzahl ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Als Buchwert gilt das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital. Auch hier gilt: Je höher das KBV, desto höher die Bewertung der Aktie.
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3. Fundamentanalyse
In welches Unternehmen investierst du? Prüfe das Geschäftsmodell, die Wettbewerbsposition, die finanzielle Stabilität und das Management des Unternehmens. Welchen Eindruck macht es auf dich? Welche Kriterien sind erfüllt? Hinweise darauf geben auch die kurzen Analysen in deiner Banking-App. Hier gibt es zum Beispiel die Analyst:innen-Meinung (wie viel Prozent bewerten die Aktie positiv, neutral oder negativ), wie ist es um die Nachhaltigkeit des Unternehmens (umstrittene Geschäftsaktivitäten, negative Umwelteinflüsse, Soziales & Unternehmensführung und Beitrag zum Klimaschutz) bestellt?
Du hast Aktien gefunden, die deinem ersten Check standgehalten haben? Wenn du noch unsicher bist, welche Aktie für dich die Richtige ist oder ob du überhaupt das Risiko eingehen willst, investierst du vielleicht lieber in einen Fonds , der dein Geld auf hunderte verschiedene Werte verteilt. Als Anleger:in minimierst du so durch breite Streuung das Risiko. Portfolio-Diversifikation ist ohnehin eine gute Strategie für den langfristigen Vermögensaufbau. Wenn du gerade anfängst zu investieren: So kannst du ein Depot eröffnen und ETFs kaufen. Hier erklären wir alles über die berühmten drei Buchstaben ETF, und was du wissen solltest. Außerdem: Darauf solltest du bei der ETF-Suche achten!