1. Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten nutzen
Der erste Schritt für junge Menschen sollte die Recherche zu staatlichen Förderprogrammen sein. Der Staat unterstützt den Immobilienerwerb mit Programmen, die speziell auf junge Familien oder Erstkäufer:innen zugeschnitten sind. Ein Beispiel dafür sind KfW-Darlehen, die zu besonders günstigen Konditionen vergeben werden. Für junge Familien gibt es beispielsweise die Möglichkeit einer fünfjährigen tilgungsfreien Anlaufzeit oder eines endfälligen Darlehens. Auch das Baukindergeld, das eine finanzielle Entlastung pro Kind bietet, ist eine attraktive Möglichkeit.
Außerdem lohnt es sich, Informationen zu flexiblen Finanzierungsmöglichkeiten einzuholen. Banken bieten oft unterschiedliche Finanzierungsmodelle an, wie z. B. eine Vollfinanzierung oder variable Zinssätze, die den Einstieg erleichtern können. Wichtig ist es, hier trotzdem darauf zu achten, dass die Finanzierung langfristig zur Lebenssituation passt und auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten tragbar bleibt.
In diesem Rahmen ist es ebenfalls entscheidend, frühzeitig Eigenkapital aufzubauen. Die Banken verlangen in der Regel einen Eigenkapitalanteil von mindestens 10-20% des Kaufpreises, um ein Darlehen gewähren zu können. Wichtig ist hierbei auch zu beachten, dass Kaufnebenkosten berücksichtigt werden müssen. Diese variieren von Bundesland zu Bundesland und betragen oft zusätzlich bis zu 15% des Kaufpreises. Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto günstiger werden die Finanzierungsbedingungen. Junge Menschen sollten daher frühzeitig Sparpläne aufstellen oder in langfristige Geldanlagen investieren, um ein solides Finanzpolster aufzubauen.
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2. Gemeinschaftliche und alternative Erwerbs- und Wohnmodelle in Betracht ziehen
Eine weitere Möglichkeit, die finanzielle Belastung zu reduzieren, ist der Kauf einer Immobilie zusammen mit dem oder der Partner:in, Freunden oder Familienmitgliedern. Durch die Aufteilung der Erwerbs- und Instandhaltungskosten oder der Kreditzinsen wird der Immobilienerwerb für die Beteiligten erschwinglicher. Das mindert das Risiko für Banken, weshalb oft bessere Finanzierungskonditionen möglich sind. Da auch die Verantwortung aufgeteilt wird, kann dies ebenfalls eine gute Absicherung für Erstkäufer:innen sein.
In einigen Großstädten gibt es inzwischen innovative Möglichkeiten, durch gemeinschaftliche Investitionen oder Genossenschaften Immobilien zu erwerben. Außerdem gibt es auch die Option des Crowdfundings. Diese bietet Privatanleger:innen die Möglichkeit mit anderen Investor:innen zusammen in ein Immobilienprojekt zu investieren, welches sie sich allein vielleicht nicht leisten könnten.
Alternativ bieten auch Wohnformen wie Co-Living oder Co-Housing nicht nur eine kostengünstige Möglichkeit, in der Stadt zu leben, sondern auch die Chance, eine Immobilie gemeinsam zu erwerben oder langfristig günstig zu mieten. Diese Konzepte zielen darauf ab, Ressourcen zu teilen und Gemeinschaft zu fördern. Neben den finanziellen Vorteilen profitieren die Bewohner:innen hier auch von der Unterstützung innerhalb der Gemeinschaft.
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3. Kompromissbereit sein und strategisch einen Standort wählen
Eine Alternative zur teuren Zentrallage kann der Kauf einer Immobilie in den Randgebieten von Metropolen sein. Hier sind die Preise oft erschwinglicher und mit einer guten Verkehrsanbindung lässt sich die Entfernung zum Zentrum leicht kompensieren. Außerdem gibt es auch viele Gebiete in Zentrumsnähe, die aktuell noch kein attraktiver Standort sind, sich aber rasant entwickeln. Es erfordert zwar eine gewisse Risikobereitschaft, kann sich aber langfristig durch eine starke Wertsteigerung auszahlen.
4. Kompakte und erschwingliche Wohnformen: Klein, aber mein
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6. Rationale Planung und realistische Entscheidungen
Wege ins Eigenheim trotz kleinem Budget für junge Menschen möglich
Der Traum vom Eigenheim, auch in Metropolen, ist für junge Menschen zwar schwieriger als für ältere Generationen, aber trotz begrenztem Budget nicht unerreichbar. Durch die Nutzung von Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten oder alternativen Wohn- und Erwerbsmodellen lässt sich der Einstieg in den Immobilienmarkt auch mit weniger Eigenkapital realisieren. Kompromissbereitschaft bei der Wahl des Standorts sowie der Mut zu innovativen Wohnkonzepten, wie Tiny Houses oder Gemeinschaftsprojekten, bieten zusätzliche Optionen. Auch der Kauf einer sanierungsbedürftigen Immobilie kann eine sinnvolle Strategie sein. Wer frühzeitig Eigenkapital aufbaut, sich professionelle Beratung einholt und einen klaren Plan entwickelt, kann sich trotz steigender Immobilienpreise den Traum vom Eigenheim verwirklichen.