Kathrin Hamm über ihr Unternehmen Bearaby, das nachhaltige handgestrickte Gewichtsdecken anbietet
Bearaby

Handgestrickte Gewichtsdecken: Bearaby-Gründerin Kathrin Hamm im Interview

Kathrin Hamm entwickelte die Idee für ihr Unternehmen Bearaby, weil sie selbst eine Gewichtsdecke nutzen wollte, die aus natürlichen Materialien bestand. Im Gespräch erzählt sie uns von ihren größten Learnings und wie sie ihren Traum finanziert hat.

Kathrin, du hast Bearaby gegründet und damit ein sehr innovatives Produkt auf den Markt gebracht – Gewichtsdecken. Wie bist du ursprünglich auf die Idee gekommen, Gewichtsdecken zu entwickeln und zu verkaufen?

Es war eigentlich nie mein Plan, Unternehmerin zu werden. Für meinen Traumjob als Ökonomin bei der Weltbank war ich weltweit unterwegs, u. a. im Mittleren Osten, in Indien und Südostasien. Ich war schon immer eine leichte Schläferin. Die ständigen Reisen und Zeitverschiebungen, das laute Leben in Mumbai oder stundenlange Fahrten in Autorikschas in Bangladesch führten dazu, dass ich immer schlechter schlafen konnte. Irgendwann lag ich nachts über Stunden wach. Da ich unbedingt Schlaftabletten vermeiden wollte, probierte ich viele natürliche Methoden, um besser schlafen zu können. Schließlich bin ich auf einen Essay gestoßen, der die positiven Effekte von Gewichtsdecken auf den Schlaf beschrieb. Neugierig bestellte ich mir eine solche Decke aus einer deutschen Apotheke und war begeistert: Ich konnte das erste Mal seit Langem mehrere Stunden durchschlafen. Die Decke fühlte sich für mich wie ein kleines Wundermittel an. Allerdings gab es ein großes Manko – sie war aus Kunststoff und überhaupt nicht atmungsaktiv. Nachts war es unter den sieben Kilo Synthetik viel zu heiß. Ich suchte nach einer natürlichen Alternative und habe dabei festgestellt, dass es seit 30 Jahren auf dem Markt der Gewichtsdecken keine Innovation gab.

Diese Erfahrung war für mich die Initialzündung für Bearaby: Ich wollte eine nachhaltige, luftdurchlässige Alternative schaffen, die nicht nur funktional ist, sondern sich auch angenehm anfühlt und gut zum Interior passt. Ich habe mich zuerst am Stricken versucht und meiner Mutter von meiner Idee erzählt. Sie selbst kann unglaublich gut stricken und häkeln. Sie ist in ein Stoffgeschäft in meinem Heimatdorf in der Nähe von Stuttgart gegangen, hat dort T-Shirt-Stoff aus Bio-Baumwolle eingekauft und dann haben wir bei ihr am Küchentisch mit verschiedenen Garndicken experimentiert. Aus diesen Anfängen ist das heutige Bearaby Garn entstanden, auf das wir mittlerweile 14 Patente haben. Als wir den Prototypen fertiggestellt hatten, wurde mein unternehmerischer Ehrgeiz geweckt. Durch meine lange Recherche wusste ich, dass es so ein Produkt weltweit noch nicht auf dem Markt gab. Was als schöne Strickdecke um die Ecke kommt, wiegt 5 bis 9 Kilogramm – eine Gewichtsdecke, die man sich gerne über das Sofa und das Bett legt und nicht versteckt, wenn Besuch kommt. Ich nahm also meinen Mut und ging zu meiner Chefin, um ihr zu sagen, dass ich mich selbstständig machen möchte. Ich wollte zumindest ein Jahr lang der Idee nachgehen und schauen, was passiert. Sie hat sehr positiv reagiert und mir angeboten, nach einem Jahr wieder zurück zur Weltbank kommen zu können, zur Not mit einer Case Study zum Unternehmertum im Gepäck. 

Ab dann ging es sehr schnell bergauf. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Gewichtsdecken habe ich mich dazu entschlossen, in den USA aus New York heraus zu gründen. Unsere Decken kamen so gut an, dass sie kurz nach dem Launch ausverkauft waren, obwohl die Bestände für mehrere Monate reichen sollten. Inzwischen schlafen mehr als 350.000 Menschen unter einer Bearaby Decke. Wir haben Partnerschaften mit großen Retailern in den USA und gehören dort zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen. Unsere Produkte wurden mit zahlreichen Design Awards ausgezeichnet. Ich freue mich sehr, die Decken jetzt auch in meinen Heimatmarkt nach Deutschland bringen zu können.

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Welche persönlichen oder beruflichen Erfahrungen haben dich inspiriert, diesen unternehmerischen Weg einzuschlagen?

Während meiner Zeit bei der Weltbank habe ich unter anderem Kredite an Kleinunternehmerinnen verantwortet und durfte ihre Lebensgeschichten hautnah erleben. Sie waren schon damals eine große Inspiration für mich und ich war sehr beeindruckt, mit welchem Mut sie, die deutlich weniger privilegiert sind als wir, ihre Ziele verfolgt haben. Als ich über meine persönliche Erfahrung auf die Idee zu Bearaby kam, habe ich an die vielen Frauen gedacht. Durch mein schwäbisches Mindset war ich immer sehr auf Sicherheit gepolt. Schließlich habe ich jahrelang studiert, um endlich meinen Traumjob ausüben zu können. Als ich von meiner Chefin das Go bekommen habe, auch nach einer Pause zurückkehren zu können, dachte ich schließlich: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Für Leserinnen, die Gewichtsdecken noch nicht kennen: Was genau sind Gewichtsdecken und wofür werden sie verwendet?

Gewichtsdecken, auch als Therapiedecken oder Weighted Blankets bekannt, sind speziell entwickelte Decken, die durch gleichmäßig verteiltes Gewicht sanften Druck auf den Körper ausüben. Dieser Druck, „deep touch pressure“ genannt, wirkt ähnlich wie eine feste Umarmung und hat nachweislich beruhigende Effekte. Das Gewicht der Decke kann dabei helfen, Stresshormone wie Cortisol zu senken und gleichzeitig die Produktion von Wohlfühl-Hormonen wie Serotonin anregen, was den Schlaf fördert und ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt.

In Deutschland haben über 50 Prozent der Menschen mit Schlafproblemen zu kämpfen und viele suchen natürliche Hilfsmittel, um besser zur Ruhe zu kommen. Gewichtsdecken bieten genau das, und zwar ohne Medikamente: Sie lindern Stress, Ängste und Unruhe und unterstützen ein sanftes Ein- und Durchschlafen. Während herkömmliche Gewichtsdecken oft mit Füllmaterialien wie Glasperlen oder Kunststoffgranulat beschwert sind, erzielen wir bei Bearaby den gleichen Effekt durch unser innovatives Design aus 100 Prozent Bio-Baumwolle mit luftdurchlässiger Struktur, die sich angenehm auf der Haut anfühlt.

Für wen sind Gewichtsdecken besonders geeignet? Gibt es spezielle Anwendungsbereiche oder gesundheitliche Vorteile, die sie bieten?

Gewichtsdecken sind besonders für Menschen geeignet, die in ihrem hektischen Alltag nach mehr Entspannung und Ruhe suchen. In einer Zeit, in der viele durch soziale Medien, ständige Erreichbarkeit und technologischen Fortschritt ein dauerhaft hohes Stresslevel haben, können Gewichtsdecken helfen, das überlastete Nervensystem zu beruhigen und die innere Balance wiederzufinden. Der sanfte Druck, den die Decke ausübt, wirkt wie eine Umarmung und fördert tiefe Entspannung – ideal für alle, die nach einem langen Tag zu Hause abschalten und sich gezielt Zeit für Home-Wellness und Me-Time nehmen möchten. Ursprünglich wurden Gewichtsdecken hauptsächlich im medizinischen Bereich eingesetzt, etwa für Menschen mit Schlafstörungen oder erhöhtem Stressniveau. Sie helfen erwiesenermaßen dabei, schneller einzuschlafen und durchzuschlafen, da sie durch ihren beruhigenden Effekt die Bewegungen während der Nacht reduzieren und die Schlafqualität fördern. Viele Menschen erleben durch die regelmäßige Nutzung von Gewichtsdecken eine Verbesserung ihrer Schlafgewohnheiten und eine präventive Unterstützung für ihre Gesundheit. 

Bearaby: handgestrickte Gewichtsdecken für einen besseren Schlaf

Deine Gewichtsdecken werden nachhaltig hergestellt. Kannst du uns mehr darüber erzählen, wo und wie die Produktion stattfindet und welche Materialien ihr verwendet?

Wir produzieren unsere Decken in Indien, um nah an unserem wichtigsten Rohstoff, der Bio-Baumwolle, zu sein. Durch meine Zeit bei der Weltbank habe ich sehr gute Kontakte zur lokalen Wirtschaft. Mittlerweile haben wir vor Ort ein Team von 200 Mitarbeiter:innen aufbauen können, die exklusiv unsere Bearaby Produkte herstellen. Wir arbeiten gemeinsam kontinuierlich an neuen Produkten, Farben und Materialien. Unsere Decken werden nach wie vor per Hand gestrickt. Unser patentiertes Garn wird mit unseren eigens entwickelten Maschinen hergestellt. Selbstverständlich ist unsere Produktion Fairtrade zertifiziert und wir legen sehr großen Wert darauf, dass die Menschen, die unsere Decken herstellen, überdurchschnittlich bezahlt werden. Wir haben ein fixes Management Team vor Ort und ich selbst besuche mehrmals im Jahr die Produktion. Es bedeutet mir unglaublich viel, dort, wo ich jahrelang gearbeitet habe, mit meinem eigenen Unternehmen etwas Positives zu verändern und bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Das fühlt sich wie ein Full-Circle-Moment an. Unsere Bio-Baumwolle beziehen wir ebenfalls aus der Region. So können wir zusätzlich CO₂-Emissionen durch kürzere Transportwege reduzieren. Nicht nur unsere Decken, auch unsere gesamte Lieferkette und Verpackungen sind plastikfrei.

Die Gründung eines Start-ups erfordert viel Mut und Einsatz. Was waren die größten Herausforderungen, denen du bisher begegnet bist?

Die Entscheidung, meine sichere Karriere bei der Weltbank erstmal auf Eis zu legen und nach einem langen Studium mit Promotion nochmal ganz von vorne anzufangen, war definitiv eine der größten Herausforderungen für mich. In einer Zeit, in der Freundinnen, Freunde und Bekannte gerade befördert wurden, habe ich beschlossen, meinen Rentenfonds von 120.000 Dollar zu nutzen, um meinen Traum von Bearaby zu verwirklichen. Dieser Schritt, wirklich ‘all-in’ zu gehen, war riskant, aber ich war überzeugt davon, dass es sich lohnen würde. Eine der größten Herausforderungen war am Anfang, das richtige Netzwerk aufzubauen und die passenden Menschen für Rat und Unterstützung zu finden. Als Gründerin eines Start-ups musste ich viele neue Bereiche schnell verstehen – von Marketing bis hin zu Produktentwicklung und Logistik. Es gibt eine Menge zu lernen, und Fehler lassen sich dabei nicht vermeiden. Wichtig ist es, sich in diesen Momenten auf das Ziel zu konzentrieren und dranzubleiben, selbst, wenn es hart ist. Das Vertrauen in die eigene Vision und die Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln, haben mir geholfen, durch diese Herausforderungen zu wachsen.
Bearaby Gewichtsdecke

Wie hast du die Finanzierung auf die Beine gestellt? Hast du externes Kapital aufgenommen oder auch eigene Ersparnisse?

Ich habe Bearaby zuerst komplett aus eigenen Mitteln finanziert, indem ich meinen gesamten Rentenfonds von 120.000 Dollar aufgelöst und als Startkapital eingesetzt habe. Zusätzlich habe ich eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, mit der wir 250.000 Dollar eingesammelt haben. Diese Unterstützung und die große Nachfrage haben uns anfangs enorm geholfen: Wir waren nach zwei Wochen ausverkauft und konnten in den ersten Jahren allein durch Bootstrapping wachsen.

2021, als unser Umsatz bereits im achtstelligen Bereich lag, haben wir dann zum ersten Mal externes Kapital aufgenommen. Das Team des VCs, der investiert hat, kannte ich bereits gut und wir hatten über die Jahre ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut. Das zusätzliche Kapital ermöglichte es uns, weiter zu expandieren, in die Entwicklung neuer Produkte zu investieren und schließlich den Blick auf den europäischen Markt zu richten.

Die Herstellung und Vermarktung eines innovativen Produkts erfordert eine sorgfältige Planung. Wie hast du das Produkt entwickelt und sichergestellt, dass es den Bedürfnissen deiner Kund:innen entspricht?

Die Entwicklung von Bearaby begann damit, dass ich selbst eine Lösung für die Schwächen im Design der bestehenden Gewichtsdecken gesucht habe. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass viele andere Menschen ähnliche Probleme mit dem Material und Design des bestehenden Angebots hatten. In dieser Produktkategorie gab es seit Jahrzehnten kaum Innovationen, also habe ich die Pain Points genau analysiert, um eine bessere Lösung zu finden. Wir sind als Direct-to-Consumer-Brand gestartet und haben von Anfang an eine enge Community aufgebaut, mit der wir regelmäßig im Austausch stehen. Mittlerweile folgen uns zum Beispiel über 100.000 Follower:innen auf Instagram. Social Media und unser Newsletter helfen uns, direktes Feedback einzuholen, das direkt in die Produktentwicklung einfließt. Zweimal im Jahr führen wir eine ‚Superfans-Umfrage‘ durch, um unsere Zielgruppe noch besser zu verstehen und neue Bedürfnisse und weitere Pain Points zu identifizieren. So erfahren wir oft sehr spannende Details – zum Beispiel, dass eine Kundin bereits sieben unserer Decken gekauft hat – wir wollten unbedingt mehr über ihre Beweggründe erfahren. Solche Einblicke sind für die Weiterentwicklung unseres Produkts unglaublich wertvoll und zeigen uns, was Bearaby für unsere Kund:innen bedeutet.

Bearaby steht nicht nur für ein innovatives Produkt, sondern auch für Nachhaltigkeit und Stil. Wie wichtig war es dir, diese Werte in deinem Unternehmen zu verankern, und wie setzt du sie konkret um?

Nachhaltigkeit und Stil sind für Bearaby genauso wichtig wie die Funktionalität unserer Produkte. Wenn man einmal die riesigen Müllberge in Ländern wie Indien und Bangladesch gesehen hat, versteht man, wie wichtig es ist, als Unternehmen Verantwortung zu übernehmen und nicht zur Müllproduktion beizutragen und das Problem zu verschlimmern. Seit dem ersten Tag haben wir Nachhaltigkeit in allen Aspekten unseres Unternehmens verankert – von der Nutzung von Bio-Baumwolle über die handgefertigte Herstellung bis hin zur plastikfreien Verpackung.

Unsere Decken werden in sorgfältiger Handarbeit von erfahrenen Strickerinnen gefertigt. Wir arbeiten ausschließlich mit zertifizierter Bio-Baumwolle und Farbstoffen auf Pflanzenbasis. Alle unsere Produkte sind OEKO-Tex-zertifiziert und kommen ohne Plastik aus – von der Produktion bis zur Verpackung. Zudem erfüllen wir strenge Umweltstandards durch Zertifizierungen wie BCI und Fairtrade, die faire Arbeitsbedingungen und umweltschonende Praktiken sicherstellen.

Es war uns auch wichtig, dass unsere Decken sich harmonisch in jedes Zuhause einfügen. Statt einer rein funktionalen Therapiedecke soll Bearaby als Interior-Element auch optisch überzeugen. Mit einem modernen Design und einer Auswahl an Trendfarben möchten wir, dass unsere Decken ein Lifestyle-Statement sind, das man sich gerne auf das Sofa oder Bett legt. So möchten wir zeigen, dass ein Bio-Produkt sowohl nachhaltig als auch stilvoll sein kann. Außerdem leben wir eine moderne Arbeitskultur – von flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit zur Naptime bis hin zur Vereinbarkeit von Karriere und Familie.

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Du bist eine der wenigen Frauen, die ein erfolgreiches Start-up in der Gesundheits- und Wellnessbranche leiten. Welche spezifischen Herausforderungen oder Chancen hast du als Gründerin erlebt?

Auch in den USA sind Gründerinnen in der Start-up-Welt nach wie vor unterrepräsentiert, und gerade in der Gesundheits- und Wellnessbranche gibt es nur wenige weibliche Role Models. Das macht es oft schwer, Mentorinnen und Vorbilder zu finden – besonders, wenn das Unternehmen eine gewisse Größe erreicht hat. Umso wertvoller waren für mich Frauennetzwerke, in denen ich auf Gleichgesinnte traf, mit denen ich Erfahrungen austauschen konnte und mich verstanden fühlte. Diese Netzwerke würde ich jeder Gründerin empfehlen, weil sie eine starke Unterstützung sein können und wertvolle Impulse bieten.
Als Frau sehe ich aber auch klare Chancen: Viele Wellness- und Gesundheitsmarken werden nach wie vor von Männern gegründet, obwohl ihre Zielgruppe oft überwiegend weiblich ist. Ich glaube, dass ich als Gründerin die Bedürfnisse und Perspektiven unserer Kundinnen besser nachvollziehen kann – insbesondere bei Themen wie Home-Wellness und Me-Time, die viele Frauen ansprechen. Diese Trends sind sehr persönlich und oft emotional geprägt. Ich denke, ich kann authentisch auf diese Themen eingehen und Produkte entwickeln, die wirklich auf die Resonanz unserer Zielgruppe treffen.

Das Thema mentale Gesundheit wird immer präsenter. Wie siehst du den Zusammenhang zwischen deinen Decken und Mental Health?

Der Zusammenhang zwischen mentaler Gesundheit und unseren Decken ist tatsächlich sehr stark und durch wissenschaftliche Studien belegt. Gewichtsdecken werden schon seit mehr als 30 Jahren als therapeutische Unterstützung eingesetzt, vor allem für Menschen, die mit Schlafstörungen oder Angstzuständen kämpfen. Durch das Gewicht der Decken wird der Körper beruhigt, ähnlich wie bei einer tiefen Umarmung, was wiederum den Cortisolspiegel senken und gleichzeitig den Serotoninspiegel erhöhen kann. Diese Kombination hilft, Stress abzubauen, trägt zu einer besseren Schlafqualität und erhöht das Wohlbefinden. Unsere Kund:innen berichten oft, dass sie durch unsere Decken nicht nur schneller einschlafen, sondern auch besser durchschlafen und eine insgesamt tiefere Entspannung spüren. So hilft jede Nacht unter einer Gewichtsdecke nicht nur dem Körper, sondern auch der mentalen Gesundheit.

Wie hat sich Bearaby seit der Gründung weiterentwickelt und was sind deine Visionen für die Zukunft des Unternehmens?

Die große Aufmerksamkeit der Medien und das frühe Interesse namhafter Einzelhändler haben stark zu unserem Wachstum beigetragen. Wir gehören zu den am schnellsten wachsenden Start-ups der USA. Unsere Produkte haben zudem mehrere renommierte Design-Auszeichnungen gewonnen, wie den Red Dot Award. Im Oktober dieses Jahres sind wir in meine Heimat, nach Deutschland, expandiert. Unsere Vision ist es, das Thema Schlafgesundheit hier genauso in den Mittelpunkt zu rücken und Gewichtsdecken einer breiteren Masse zugänglich zu machen. Langfristig möchten wir Bearaby als internationale Marke aufbauen und guten Schlaf weltweit zum neuen Standard machen.

Viele Gründer:innen scheitern an der Skalierung ihres Unternehmens. Wie hast du es geschafft, Bearaby erfolgreich zu vergrößern und in den Markt zu integrieren?

Ein entscheidender Erfolgsfaktor war, dass ich das Momentum nutzen konnte, als das Thema Gewichtsdecken in den USA gerade Fahrt aufgenommen hat. Anstatt uns mit einem großen Sortiment zu verzetteln, haben wir unseren vollen Fokus auf ein Produkt gelegt: die Gewichtsdecke. Das hat uns geholfen, Bearaby ganz klar mit dieser Kategorie zu assoziieren und uns als führende Marke zu etablieren. Außerdem haben wir uns stark auf einen Markt konzentriert, die USA, und dort das Produkt bis ins Detail perfektioniert. Mein Tipp ist daher, sich intensiv in ein Thema oder eine Kategorie einzuarbeiten und den nächsten Schritt erst zu gehen, wenn man diese gut im Griff hat.
Bearaby Wärmehelden
Ein weiterer Schlüsselfaktor war, dass wir es frühzeitig geschafft haben, den Einzelhandel für uns zu gewinnen. Durch die Präsenz im Retail konnten wir das Vertrauen der Kund:innen stärken und unsere Reichweite vergrößern. Zusätzlich haben wir innovative Marketing-Kanäle genutzt – zum Beispiel waren unsere Decken in Netflix-Cameos zu sehen, was uns eine besondere Sichtbarkeit verschafft hat. Die Kombination aus Fokussierung und innovativem Marketing hat uns ermöglicht, Bearaby erfolgreich zu skalieren und uns im Markt zu etablieren.

Was war der wertvollste Rat, den du auf deinem Gründungsweg erhalten hast, und welchen Rat würdest du anderen Frauen geben, die ihr eigenes Unternehmen gründen wollen?

Ein sehr wertvoller Rat war, mir einen klaren Zeitrahmen für die Gründung zu setzen. Ich habe mir ein Jahr gegeben, um Bearaby aufzubauen. Dieses feste Ziel hat mir geholfen, fokussiert zu bleiben und nicht bei den ersten Herausforderungen zu zögern oder aufzugeben. Gerade in der Anfangsphase kann es sehr turbulent werden, und ein konkreter Zeitplan schafft Struktur und Motivation. Frauen, die überlegen zu gründen, würde ich raten, sich die folgende Frage zu stellen: „Werde ich es in 20 Jahren bereuen, wenn ich es nicht versuche?“ Wenn die Antwort „Ja“ lautet, ist das oft schon der entscheidende Impuls, den man braucht. Außerdem ist es enorm wichtig, ein Team aufzubauen, das das eigene Wissen ergänzt. Ich wusste von Anfang an, dass ich neben meiner Finance- und Business-Expertise Marketing-Expert:innen brauche, um Bearaby erfolgreich voranzubringen. Ein komplementäres Team ist eine echte Stärke – es erweitert die Perspektiven und schafft die Grundlage für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung.

Du führst ein Unternehmen, das in einer sich schnell verändernden Branche tätig ist. Wie bleibst du innovativ und anpassungsfähig, um auf Marktveränderungen und neue Trends zu reagieren?

Innovation bedeutet für mich, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und ständig neue Eindrücke zu sammeln. Deshalb reise ich weiterhin viel, um Trends zu beobachten und Inspiration zu bekommen. Ich bin immer auf der Suche nach neuen natürlichen Rohstoffen, die wir für unsere Produkte nutzen können, um nachhaltige und einzigartige Lösungen zu entwickeln. Außerdem setzen wir auf kreative Kooperationen und Limited Editions. Solche Partnerschaften bringen nicht nur frischen Wind ins Unternehmen, sondern bieten uns auch die Möglichkeit, unsere Kund:innen immer wieder aufs Neue zu überraschen. In einem heißen Sommer zum Beispiel haben wir unsere Decken zusammen mit passendem Eis am Stiel geliefert. Auch die Zusammenarbeit mit Celebrities, die immer am Puls der Zeit sind, wie Gwyneth Paltrow und GOOP oder Miranda Kerr mit KORA Organics, hilft uns, aktuelle Trends frühzeitig aufzugreifen und unseren Kund:innen spannende, inspirierende Produkte zu bieten.

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© Marcus Witte
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