ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die eine Vielzahl an Wertpapieren abbilden und sich besonders eignen, wenn man breit gestreut investieren will. Für den Start ist ein ETF ratsam, der auf Aktien setzt, da diese als die renditeträchtigste Anlageklasse gelten. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Kriterien, die bei der Auswahl des passenden ETF zu beachten sind
Index
Ein Index ist ein Börsenbarometer, das die Wertentwicklung eines bestimmten Wertpapierkorbs abbildet. Wichtig ist hier eine breite Streuung über Regionen und Branchen – etwa über den MSCI World (Industrieländeraktien) und den MSCI Emerging Markets (Schwellenländeraktien). Eine oft empfohlene Mischung für den Start sind 70 Prozent MSCI World und 30 Prozent MSCI Emerging Markets. Der MSCI All Country World (ACWI) bildet beide Ländergruppen auf einen Schlag ab – allerdings bei einer hohen Gewichtung der Industrieländer mit rund 90 Prozent. Tipp: Ist der MSCI-World noch ein gutes Investment? Diese Frage beantwortet Finanzexpertin Francesca Barbera-Eckert hier für uns!
Ausschüttungsart
Wer einen ETF kauft, profitiert neben Kursgewinnen von den Erträgen der abgebildeten Aktien. Manche ETFs schütten die Erträge aus, sodass du frei über sie verfügen kannst. Sie werden als ausschüttende ETFs bezeichnet. Sogenannte thesaurierende ETFs hingegen legen die Erträge direkt wieder an, sodass der Zinseszinseffekt zum Tragen kommt.
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Kosten
Auch beim Investieren gilt: Prüfe Sparpotenzial! Für ETFs fallen jedes Jahr laufende Kosten an, die sogenannte Total Expense Ratio (TER). Je niedriger die TER, desto mehr bleibt dir von deiner Rendite. ETFs auf große und bekannte Indizes wie MSCI World, S&P 500 (US-Aktien) oder den DAX sind teilweise schon für eine TER von unter 0,1 Prozent zu haben.
Volumen
Hat ein ETF bislang nur wenig Geld von Investor:innen eingesammelt, ist die Gefahr groß, dass er wieder geschlossen wird. Es gibt auch ETF-Verschmelzungen. Dein Geld erhältst du bei Schließung zum aktuellen Börsenkurs zurück. Das birgt Verlustrisiken, denn der Kurs könnte zu diesem Zeitpunkt niedrig stehen. Darum prüfe bei der ETF-Suche, dass er ein Volumen von mindestens 100 Millionen Euro hat.
Replikation
Über ETFs kann man in Indizes investieren. Die Replikation – also die Nachbildung des Index – findet physisch oder synthetisch statt. Beides hat Vor und Nachteile. Die meisten Anleger:innen fühlen sich mit physischer Replikation wohler.
Nachhaltigkeit
Immer mehr Menschen legen auch beim Investieren Wert auf Nachhaltigkeit. ETF-Anbieter bringen daher verstärkt Finanzprodukte auf den Markt, die auf Nachhaltigkeitskriterien basieren. Sprich, die nur in Unternehmen investieren, die bestimmte Voraussetzungen hinsichtlich Umweltschutz, Unternehmensführung und sozialen Werten erfüllen. Für die großen Indizes gibt es oft nachhaltige Varianten – erkennbar an Kürzeln wie ESG oder SRI.
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