Victoria Swarovski im Interview
Kein Wunder, dass das, was sie tut, immer auch ein bisschen glitzert. Denn obwohl Victoria Swarovski nicht in dem legendären Familienunternehmen mitarbeitet, dem sie ihren „schimmernden“ Nachnamen verdankt – im Rampenlicht fühlt sich auch die 31-Jährige wohl. Beruflich, wohlgemerkt. Denn Victorias Karriere geht es glänzend. Schon mit 17 bekam die gebürtige Österreicherin ihren ersten Plattenvertrag bei Sony und sang prompt die deutsche Titelmelodie von „Die Chroniken von Narnia“. Mit 22 tanzte sie sich an die Spitze von „Let’s Dance“ – seit 2018 führt sie als Moderatorin durch die Show. Gast auftritt auf dem „Traumschiff“, Moderatorin von „Das Supertalent“, Synchronsprecherin bei „Sing – Die Show deines Lebens“ – Victoria ist umtriebig, probiert sich ständig in neuen Dingen aus. Seit zwei Jahren sogar als Gründerin einer veganen CleanBeauty-Linie. Wir haben sie gefragt, wie sie es schafft, ihren eigenen Weg zu gehen – und zugleich ihren familiären Werten treu zu bleiben.
Du stammst aus einer bekannten Unternehmerfamilie. Saugt man da Werte wie Tradition und Verantwortung schon mit der Muttermilch auf?
VIKTORIA SWAROVSKI: Meine Mama hat uns schon früh beigebracht, wie wichtig Werte wie Ehrlichkeit, Respekt, Empathie, Gerechtigkeit und Loyalität sind. Diese Werte in meine Entscheidungen und Handlungen mit einzubeziehen, ist für mich essenziell. Es hilft mir, ein sinnerfülltes Leben zu führen, in unserer manchmal doch sehr oberflächlichen Branche. Zudem sind Werte meiner Meinung nach das A und O für ein gutes Zusammenleben.
Wann wurde dir bewusst, dass es diese Werte braucht – persönlich und gesellschaftlich?
Schon sehr früh. Wir haben als Kinder an Weihnachten immer in einer Suppenküche geholfen, und meine Eltern haben uns klar vorgelebt, wie wichtig soziale Verantwortung ist. Mir ist sehr wichtig, alle Menschen mit Respekt zu behandeln, unabhängig von ihrem Background oder ihrer Lebensweise. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mir all das beigebracht haben.
Lies auch:
Ihre Stimme hat Gewicht: Michelle Obama
Michelle Obama veröffentlicht vier Jahre nach ihrem ersten Weltbestseller ein weiteres Buch. Die ehemalige First Lady hat sich von vielen Zwängen befreit und teilt offen ihre Erfahrungen. Viele handeln sie nicht nur deshalb als aussichtsreiche Kandidatin für die nächste Präsidentschaftswahl.
Du gehst als Sängerin und Moderatorin deinen eigenen Weg. Welchen Wert hat das für dich?
Mir war schon immer klar, dass ich mich nicht auf dem Erfolg meiner Familie ausruhen will. Für mich steht die Idee, unabhängig und selbstständig zu sein, im Mittelpunkt. In dem ich meinen Weg gehe, kann ich meine eigenen Erfahrungen sammeln, aus meinen Fehlern lernen und Erfolg für mich individuell definieren. Das ist mitunter mit Herausforderungen verbunden, aber auch erfüllend und lehrreich.
Wenn du dich vorstellst, fällt dein Name sofort auf. Wann ist das hilfreich, und wann nervt es eher?
Der Erfolg meiner Familie ist in der Tat Fluch und Segen zugleich, er öffnet natürlich Türen, geschenkt bekommt man trotzdem nichts. Im Gegenteil, viele haben Vorurteile. Und ich hatte oft das Gefühl, dass ich an gleicher Stelle mehr leisten musste als manch anderer. Ich lasse mich da von aber nicht beirren, ich glaube fest daran, dass man mit Beständigkeit und harter Arbeit seine Träume verwirklicht.
Auch wenn du nicht aktiv bei Swarovski mitarbeitest – wie bist du dem Unternehmen verbunden?
Natürlich sehr eng. Und ich liebe es, die Schmuckstücke von Swarovski zu tragen. Letztes Jahr hatte ich bei den MTV European Music Awards ein Kleid aus den 80ern an, das von Daniel Swarovski Paris entworfen worden war. Es bestand aus unzähligen SwarovskiKristallen und war zuvor noch nie getragen worden. Das war ein ganz besonderer Moment für mich und eine große Ehre.
Lies auch:
Streamst du auch „Kaulitz & Kaulitz“? So reich sind die Twins
Schon „Kaulitz & Kaulitz“ auf Netflix gestreamt? Was Bill und Tom unterwegs so ausgeben, ist beachtlich. Sind „Maus und Maus“ wirklich so reich? Wir wagen mal einen spekulativen Blick ins Portemonnaie.
Kannst du dir vorstellen, irgendwann doch noch ins operative Geschäft von Swarovski einzusteigen?
Unser Familienunternehmen ist mir von Herzen wichtig. Im Moment bin ich aber auf meine eigenen Projekte fokussiert – etwa arbeite ich am Wachstum meiner BeautyBrand Orimei by Victoria Swarovski. Aber, sag niemals nie.
Wie definierst du persönlich Luxus?
Der wahre Luxus ist für mich Zeit, die ich mit der Familie und Freund:innen verbringe. Das ist von unschätzbarem Wert und bedeutet mir mehr als materieller Reichtum. Ganz einfache Dinge, wie ein Abendessen oder Spaziergang, solche Erlebnisse schaffen Erinnerungen und geben Zufriedenheit. Mit die größte Freude für mich ist, wandern zu gehen, in der frischen Bergluft meiner Heimat Österreich. Da fühlt es sich an, als ob die Zeit still steht, es entschleunigt ungemein. Draußen, da finde ich zu mir.
Wie wichtig ist es dir, etwas von deinem Glück zurückzugeben? Spendest du oder engagierst du dich?
Ich engagiere mich leidenschaftlich für die Wings for Life Foundation. Ich schätze, wie transparent sie arbeitet und sich dafür einsetzt, Spenden effizient und effektiv zu nutzen. Zudem spende ich regelmäßig für Kinder und engagiere mich unter anderem bei „Ein Herz für Kinder“. Das Wohl von Kindern liegt mir tatsächlich ganz besonders am Herzen.