Frau Vorsorge: Steigende Gesundheitskosten
Katie Wallace / Unsplash

„In das eigene Wohlbefinden zu investieren, ist die beste Anlagestrategie!“

Vermögensaufbau ist wichtig, um für steigende Gesundheitskosten gerüstet zu sein. Wie man dabei sinnvoll vorgeht, weiß Expertin Jennifer Eiteneyer.

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Was haben die Themen Health & Wealth, also Geld und Gesundheit, überhaupt miteinander zu tun?

Gesundheit und finanzielle Sicherheit sind eng miteinander verknüpft und das Fundament für ein stabiles und erfülltes Leben. In den Industrieländern steigt die Lebenserwartung und damit der Bedarf an Gesundheitsleistungen – auch für typische Wohlstandskrankheiten wie z.B. Herzleiden oder Diabetes. Gesundheitskosten werden steigen, wodurch sich auch die Zuzahlungen, die jeder selbst leisten muss, teils stark erhöhen werden. Insofern ist Vermögensaufbau auch wichtig, um die Lebensqualität zu erhalten und sich vor einschränkenden Krankheiten zu schützen bzw. deren Auswirkungen minimieren zu können. Gesundheit ist das höchste Gut, und bei gesundheitlichen Problemen sollte man sich nicht auch noch mit finanziellen Sorgen belasten müssen.

Vermögensaufbau ist also auch Gesundheitsvorsorge?

Es ist wichtig, langfristig ein finanzielles Polster aufzubauen, sei es für tolle Reisen oder die Absicherung der Nachkommen. Doch auch die Gesundheit sollte ein zentraler Bestandteil sein – auch wenn dies in jungen Jahren kein attraktives Thema ist. Mit verfügbarem Vermögen können unvorhergesehene medizinische Kosten gedeckt und in gesundheitsfördernde Maßnahmen wie Ernährung, Sport und Vorsorgeuntersuchungen – die nicht von der Kasse bezahlt werden – investiert werden.
Jennifer Eiteneyer von der HypoVereinsbank im Interview

Im finanzielle-Gespräch: Jennifer Eiteneyer

Jennifer Eiteneyer leitet den Bereich Industrielle Großkunden der HypoVereinsbank, ist Aufsichtsrätin der Asklepios Kliniken, Mutter und Sportlerin. Mehr über Finanzen für Frauen und über Gesundheitsvorsorge findest du bei der HypoVereinsbank.

Warum ist es wichtig auch im Hinblick auf die Gesundheit, möglichst früh mit dem Vermögensaufbau zu beginnen?

„Zeit ist Geld“. Das Sprichwort ist anders gemeint, trifft aber auch hier zu. Frühzeitig mit dem Vermögensaufbau zu beginnen, ist entscheidend, um für steigende Gesundheitskosten gerüstet zu sein. Der durchschnittliche Eigenanteil für Pflegebedürftige im Heim in Deutschland beträgt derzeit 2.871 Euro pro Person und steigt weiter. Zudem prognostizieren Expert:innen, dass bis 2030 ca. 35% der erforderlichen Ärzt:innen und Pflegekräfte fehlen, was die Gesundheitskosten weiter erhöhen wird. Ein frühes Sparen und Investieren schafft ein finanzielles Polster für unvorhergesehene Krankheitskosten und reduziert die Abhängigkeit von der gesetzlichen Krankenversicherung. So kann man sicherstellen, im Krankheitsfall die bestmögliche Versorgung zu erhalten und finanzielle Engpässe zu vermeiden.

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Werden wir uns ein langes Leben nicht mehr leisten können oder unsere Kinder für uns zahlen müssen?

Ja, die Gefahr könnte bestehen. Die demografische Entwicklung zeigt, dass immer mehr Menschen älter werden und weniger junge in die Renten- und Pflegeversicherungen einzahlen, was die Last für die jüngere Generationen erhöht. Aber wenn wir das Bewusstsein stärken, dass die Sozialsysteme an ihre Grenzen stoßen und Eigenverantwortung gefragt ist, sehe ich Grund zu Optimismus. Private Altersvorsorge, Investitionen, eine gute Finanzplanung helfen, im Alter finanziell unabhängig zu bleiben und die Belastung für die Kinder zu minimieren. Wichtig ist auch, die eigenen Kinder für das Thema zu sensibilisieren und ihnen Vorbild für eine gesunde Lebensweise zu sein. Auch damit kann man Kosten entgegenwirken.

Können auch Investitionen in gesundheitsfördernde Aktivitäten zu Kosteneinsparungen im privaten Bereich, aber auch im Gesundheitswesen insgesamt führen?

Investitionen in die Gesundheit zahlen sich langfristig aus. Regelmäßige Bewegung und Sport sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen auf jeden Fall und können das Risiko akuter und chronischer Erkrankungen reduzieren und damit das angespannte Gesundheitssystem entlasten.

Wann sollte man mit den Investitionen in den privaten Vermögensaufbau beginnen?

Je früher, desto besser! Schon Eltern sollten unter diesem Aspekt für die Kinder vorsorgen und junge Erwachsene sich direkt, wenn sie anfangen Geld zu verdienen, mit dem Vermögensaufbau beschäftigen. Schon kleine, regelmäßige Sparbeträge können im Laufe der Zeit durch Zins und Zinseszins stark wachsen. Aber keine Sorge, es ist nie zu spät, damit anzufangen. Selbst wenn man erst später startet, kann man noch viel erreichen. Mein Tipp: Das Geld auf verschiedene Anlagen verteilen, um das Risiko zu streuen, steuerliche Vorteile und staatliche Förderungen sowie private Pflege- und Gesundheitsversicherungen nutzen. Die Strategie regelmäßig überprüfen und an das eigene Leben und die Märkte anpassen.

Warum ist das Thema noch mal relevanter für Frauen?

Frauen stehen strukturell bedingt häufiger vor größeren finanziellen Herausforderungen, bei gleichzeitig fünf Jahren höherer Lebenserwartung. Ein Grund dafür ist der teilweise immer noch herrschende Gender Pay Gap, denn Frauen verdienen bei gleicher Leistung durchschnittlich 18 Prozent weniger Gehalt. Zudem arbeiten sie häufig in Teilzeit oder unterbrechen ihre Karriere, um Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen, was zu geringeren Rentenbeiträgen führt. Diese Faktoren erhöhen das Risiko der Altersarmut für Frauen erheblich. Ein frühzeitiger und gezielter Vermögensaufbau ist daher wichtig, um diese finanziellen Lücken zu schließen und langfristige finanzielle Absicherung zu gewährleisten.

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Wenn ich nun über viele Jahre ein Vermögen aufgebaut habe – wie sorge ich dafür, dass mein Geld nicht irgendwann von Gesundheits- und Pflegekosten aufgezerrt wird, sondern ich es für schöne Dinge, für Reisen oder auch zum Vererben, nutzen kann?

Um sicherzustellen, dass hart erarbeitetes Vermögen nicht durch Gesundheits- oder Pflegekosten aufgezehrt wird, gibt es einige sinnvolle Strategien. Meine Tipps:
  1. Absicherung durch Versicherungen: Investiere in private Pflege- und Gesundheitsversicherungen. Für dich persönlich, aber ggf. auch für Angehörige. Diese helfen dir, im Ernstfall finanzielle Unterstützung zu erhalten und schützen dein Vermögen vor hohen unerwarteten Kosten.
  2. Gute Finanzplanung: Plane langfristig und behalte deine Finanzen regelmäßig im Blick. Eine durchdachte Finanzstrategie stellt sicher, dass du sowohl für die Zukunft als auch für mögliche Gesundheitsausgaben gewappnet bist.
  3. Risikostreuung bei Investitionen: Setze auf eine breite Diversifikation deiner Investitionen. So schützt du dein Vermögen vor großen Verlusten und sorgst für eine stabilere Wertentwicklung
  4. Rücklagen bilden: Leg einen speziellen Notfallfonds für Gesundheits- und Pflegekosten an. Dies gibt Sicherheit und sorgt dafür, dass dein Hauptvermögen für persönliche Wünsche, wie Reisen oder besondere Anschaffungen, erhalten bleibt. Mein Ziel war es, seitdem ich Geld verdiene, eine Sparquote von mindestens 10 Prozent zu haben.
  5. Erbschaftsplanung: Plane frühzeitig, wie du dein Vermögen weitergeben möchtest. Durch eine kluge Erbschaftsplanung kannst du sicherstellen, dass dein Geld nach deinen Vorstellungen weitergegeben wird und steuerliche Belastungen minimiert werden. Mit zwei Kindern muss ich mich nun damit zeitnah beschäftigen. Eine Vorsorgevollmacht steht hier noch ganz oben auf meiner Agenda.

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© Marcus Witte
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