Was ist ein geschlossener Investmentfonds?
Klingt nach geschlossener Gesellschaft? Geschlossene Investmentfonds sind in der Tat eine Anlage, die nur einem festen Personenkreis zugänglich ist. Sie ermöglichen es, in verschiedene Vermögenswerte zu investieren, ohne sie direkt zu besitzen. Diese Fonds sammeln Geld ein und investieren es in eine Vielzahl von Anlageklassen wie Immobilien, Infrastrukturprojekte, Private Equity und erneuerbare Energien. Denn bei Auflage des Fonds wird – anders als bei öffentlichen Publikumsfonds – Geld für ein ganz konkretes Projekt gesammelt. Dabei handelt es sich häufig um Immobilien. Aber auch Flugzeuge, Schiffe, Windräder oder Solaranlagen werden auf diese Weise finanziert. Sogenannte Medienfonds sind spezialisiert auf Film- und Fernsehproduktionen. Ist das benötigte Kapital erreicht, wird der Fonds geschlossen. Er läuft bis zur Realisierung des Projekts. Währenddessen sind Investor:innen an Gewinnen wie Verlusten beteiligt.
Im Gegensatz zu offenen Investmentfonds haben geschlossene Fonds eine feste Laufzeit und begrenzte Liquidität. Die Anleger:innen erhalten Anteile am Fonds entsprechend ihrer Investitionssumme. Während der Laufzeit des Fonds erwirtschaften die Projekte Erträge, die dann an die Investor:innen ausgeschüttet werden.
Durch die Verlustbeteiligung wurde diese Fondsvariante in den 2000er-Jahren vor allem als Steuersparmodell bekannt. Heute gibt es kaum noch Abzugsmöglichkeiten. Anders als bei Publikumsfonds sind die Anteile zudem schwer liquidierbar. Denn bei Projektfinanzierungen ist es wenig wünschenswert, dass das Geld vorzeitig abgezogen wird. Eine Rücknahmeverpflichtung gibt es nicht. Auch einen Börsenhandel sucht man vergebens.
Erträge und Risiken geschlossener Fonds
Wer in einen geschlossenen Fonds investiert, kann von regelmäßigen Erträgen in Form von Ausschüttungen profitieren. Diese Erträge können aus Mieteinnahmen, Zinserträgen oder Gewinnen aus dem Verkauf von Vermögenswerten stammen. Geschlossene Fonds bergen aber auch Risiken. Die Wertentwicklung der Anlageprojekte kann schwanken, was sich auf die Rendite auswirken kann.
Da geschlossene Fonds eine begrenzte Laufzeit haben, besteht für Anleger:innen normalerweise keine Möglichkeit, ihre Anteile vorzeitig zu verkaufen. Es gibt jedoch einen Zweitmarkt, auf dem Anteile an geschlossenen Fonds gehandelt werden können. Die Liquidität auf dem Zweitmarkt kann jedoch eingeschränkt sein, und der Wert der Anteile kann unter Umständen niedriger sein als der ursprüngliche Investitionsbetrag.
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Die Alternative Investmentfonds (AIFs) Landschaft in Deutschland
In Deutschland sind geschlossene Fonds als Alternative Investmentfonds (AIFs) reguliert. Die Regulierung von AIFs trägt dazu bei, das Vertrauen der Investor:innen in diese Anlageform zu stärken und den Markt transparenter zu gestalten. AIFs bieten Anleger:innen die Möglichkeit, in eine Vielzahl von Anlageklassen zu investieren und sorgen für Portfolio-Diversifikation.
Mit einer Beteiligung ist der Investor oder die Investorin dann Teilhaber:in an einem Objekt, das leicht zwei- bis dreistellige Millionensummen als Gesamtvolumen haben kann – zum Beispiel durch die Beteiligung an einer Immobilie.
Unterschied offene und geschlossene Fonds
Bei offenen Fonds können die Anteile jederzeit gekauft oder verkauft werden. Da die Anteile geschlossener Fonds an der Börse gehandelt werden, können zusätzliche Gebühren anfallen. Somit ist die Verwaltung häufig mit mehr Kosten verbunden, als bei offenen Investmentfonds.
Bei geschlossenen Investmentvermögen handelt es sich um gemeinschaftliches Investieren in Sachwerte. Das Anlagespektrum reicht von Wald, Windkraftanlagen, Solarparks, Geothermie-, Biomassekraftwerke über Filmförderung und Policenfonds für gebrauchte Lebensversicherungen bis zu Venture Capital und Private Equity.
Welche Beteiligte gehören zu einem geschlossenen Sachwertefonds? Geschlossene Fonds haben meist eine längere Mindestlaufzeit. Denn die Vermögensgegenstände, in die ein geschlossener Publikumsfonds investiert, sind typischerweise Immobilien, Schiffe, Flugzeuge oder Unternehmensbeteiligungen, die nicht schnell wieder verkauft werden können, also illiquide Vermögenswerte.