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Collien, du hast jüngst das Vorwort zu einem Finanzratgeber für junge Mädchen geschrieben – warum ist dir das Thema so wichtig?
Ich finde es wichtig, sich gerade als Frau um die eigenen Finanzen zu kümmern. Das Selbstverständnis, unabhängig sein zu können, finde ich sehr wichtig – nicht nur für meine eigene Tochter, sondern für alle Mädchen. Sie sollten genauso selbstbewusst mit Geld umgehen wie Jungs und nicht denken, dass sie einen Mann brauchen, der ihnen alles kauft. Mir geht es um Selbstbestimmtheit – nicht nur bei den Finanzen, sondern auch in vielen anderen Lebensbereichen.
In welchen zum Beispiel?
Unsere Gesundheit! Sie ist keine Selbstverständlichkeit. Wir hatten erst kürzlich in der Familie einen Fall von HPV-bedingtem Krebs, der zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema führte. Dabei habe ich gemerkt, dass wir über solche Themen viel zu wenig wissen und viel zu wenig offen darüber sprechen – auch, was die Vorsorge angeht.
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Was ist denn HPV?
Ein Virus, mit dem sich tatsächlich 85 bis 90 Prozent aller Menschen im Laufe ihres Lebens infizieren und der zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs, aber auch einige andere Krebserkrankungen auslösen kann. Ich hatte zuvor selbst noch nie davon gehört, bis die Diagnose plötzlich meine Familie betraf. Ich habe mich seither oft gefragt, wie es sein kann, dass man so wenig darüber weiß, insbesondere, weil man sich impfen lassen kann.
Hast du deine Tochter auch impfen lassen?
Noch nicht, aber ich habe bereits mit ihr darüber gesprochen und ihr erklärt, warum ich die Impfung wichtig finde – übrigens auch für Jungs, die das Virus übertragen oder selbst erkranken können.
Beim Thema Impfen reagieren ja viele Menschen sehr sensibel.
Ja, ich weiß, das ist ein heikles Thema. Ich möchte auch niemandem vorschreiben, sich oder das eigene Kind impfen zu lassen. Aber mir ist bewusst geworden, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit braucht und sich jeder zumindest dazu informieren sollte. Ich würde heute, nachdem ich mehr über HPV weiß und selbst erlebt habe, was es bedeutet, plötzlich Krebs zu haben, zu der Impfung raten.
Weil eine Krankheit die eigene Freiheit viel mehr beschneidet?
Ja! Es liegt mir sehr am Herzen, hier zu sensibilisieren, auch, was das Thema Vorsorgeuntersuchungen angeht. Vorsicht ist besser als Nachsicht, denn unsere Gesundheit ist unser höchstes Gut. Darum habe ich mich in diesem Jahr auch ganz spontan für die Kampagne „ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs.“ engagiert. Aber auch ganz grundsätzlich sollte man achtsam mit seinem Körper und der eigenen Gesundheit umgehen, der eigenen körperlichen und auch mentalen Gesundheit mehr Priorität einräumen und sich Zeit dafür nehmen, auf den Körper und auf das eigene Bauchgefühl zu hören.
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Gerade vor dem Hintergrund der Gesundheit: Macht Geld im Vergleich wirklich glücklich?
Mir wurde neulich von einer interessanten Studie erzählt, die zu dem Ergebnis kommt, dass Menschen, die bereits glücklich sind und dann zu Geld kommen, auf einem ähnlichen Glücksniveau bleiben. Menschen, die unglücklich sind und dann zu viel Geld kommen, bleiben ebenfalls auf einem ähnlichen Glücks- oder – besser gesagt – Unglücks-Level.
Aber ohne Geld ist das Leben oft viel schwieriger zu meistern.
Natürlich bringt es Freiheit, sich Dinge leisten zu können. Und es ist belastend, jeden Cent umdrehen zu müssen. Aber ich persönlich bin heute mit mehr Geld nicht glücklicher als ich früher mit weniger war. Es sind eher meine Projekte und meine Familie, die mich glücklich machen. Und ich habe erlebt, dass Menschen, die viel nörgeln, das unabhängig davon tun, ob sie viel oder wenig Geld haben. Beim Thema Glück sollte man sich vom Geld frei machen und versuchen, das Glück in anderen Lebensbereichen zu finden. Natürlich braucht jede:r eine gewisse finanzielle Sicherheit, aber ich denke, dass man sein wahres Glück aus anderen Quellen schöpfen sollte.