Helena Rapprich von LipoCheck hat eine Gesundheitsapp für Frauen mit Lipödem entwickelt
Michelle Kutzner

Helena Rapprich von LipoCheck: Hilfe für Frauen mit Lipödem

Helena Rapprich gewann bei der Businettes Female Funding Roadshow den Start-up-Pitch: Ihre App LipoCheck hilft Frauen mit Lipödem.

Gewinnerin der Businettes Female Funding Roadshow

Mit ihrer Firma LipoCHECK entschied Helena Rapprich den Start-up Pitch bei der Businettes Female Funding Roadshow für sich. Ihre App bietet umfassende Unterstützung und Services für Menschen, die mit Lipödem, einer chronischen Fettverteilungsstörung, leben. Nachschlagewerk, Tagebuch, Rezepte, Bewegungstipps – das Abo der Gesundheitsplattform nutzen inzwischen schon mehr als 10.000 Patientinnen.

Die Businettes Female Funding Roadshow setzt gezielt darauf, weibliche Unternehmerinnen zu fördern und ihre Visionen mit dem nötigen Kapital zu unterstützen. In unserem Interview spricht Helena offen über die Höhen und Tiefen ihrer unternehmerischen Reise, gewährt uns Einblicke in ihre Strategien und teilt gute Tipps. Sie zeigt uns eindrucksvoll, dass mit Mut, Entschlossenheit und einer klaren Vision alles möglich ist!

Helena Rapprich von LipoCheck im Interview

Wie bist du auf die Female Funding Roadshow von Businettes aufmerksam geworden?

Über verschiedene Gründernetzwerke und LinkedIn.

Wie hast du dich auf deinen Pitch vorbereitet?

Als Gründerin pitcht man viel, und es wird langsam zur Routine. Tatsächlich bin ich aber die Storyline meines Pitches vor der Female Funding Roadshow immer wieder durchgegangen, egal wo ich war. Ich habe mir die wichtigsten Punkte auf einen kleinen Zettel geschrieben, um sicherzustellen, dass ich nichts vergesse.

Was bedeutet der Gewinn der Roadshow für dich und dein Unternehmen?

Mit dem Gewinn wurde viel Aufmerksamkeit auf uns gelenkt, vor allem durch die sozialen Medien. Viele Unternehmer und potenzielle Partner haben uns daraufhin angesprochen und wollten mehr über uns erfahren. Seitdem sind wir in engem Kontakt mit ihnen und sprechen auch über Investments.

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Was hat dich dazu inspiriert, Unternehmerin zu werden?

Ehrlich gesagt wollte ich nie gründen, bis  meine Co-Founder und ich gemerkt haben, dass nur wir es schaffen können, da wir gewisse Ressourcen, Wissen und Skills haben, die in der Kombination nicht vorhanden ist. Wir helfen sehr vielen Frauen, und die neuesten Entwicklungen im Gesundheitswesen ermöglichen es, ein nachhaltiges Business drumherum zu bauen. Als ich dann gemerkt haben, das funktioniert alles und es macht Spaß sich in neue Businesses, Probleme und Lösungen erfolgreich reinzufuchsen, war ich auf einmal Unternehmerin durch und durch. 

Was betrachtest du als deinen bisher größten beruflichen Erfolg?

Wir haben ein Team mit insgesamt sieben sehr motivierten Leuten und eine Nutzeranzahl von über 10.000 in unserer App nach nur ein paar wenigen Monaten und allein durch den Aufbau strategischer Partnerschaften und einer engagierten Community. Wir bauen etwas mit Sinn und verdienen dabei – das ist Erfolg für mich.

Welche Rolle haben Mentoren und Netzwerke bei deiner Gründung gespielt?

Vor allem Gründerinnen-Netzwerke, die ich nach und nach kennengelernt habe. Der Austausch unter Gründerinnen ist Gold wert und hat schon die ein oder andere große Hürde kleiner werden lassen.

Wie wichtig ist dir das Netzwerken und wie pflegst du deine Kontakte?

Netzwerken ist extrem wichtig. Ich pflege meine Kontakte durch regelmäßige Treffen (sei es Lunch oder Afterwork-Drinks), Online-Updates, kurze Telefonate oder man verabredet sich auf Veranstaltungen.

Welchen Rat würdest du anderen Gründerinnen geben, die gerade erst anfangen?

Seid hartnäckig und glaubt an eure Vision. Sucht euch Mentoren und Netzwerke, die euch unterstützen können, und bleibt offen für Feedback.

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Herausforderungen beim Gründen

Was war deine größte Herausforderung bei der Gründung deines Unternehmens?

Die größte Herausforderung war, die richtige Balance zwischen Produktentwicklung und Markteinführung zu finden. Wir haben anfänglich geglaubt, dass unser Produkt noch nicht gut genug oder reif für den Markt ist, dabei hätte es im Nachhinein und nach dem Sprung in „das kalte Wasser“ schon Monate zuvor passieren können.

Wo siehst du dich und dein Unternehmen in den nächsten fünf Jahren?

Wir wollen die #1 Gesundheitsplattform bzw. Gesundheitsökosystem mit mehreren Produkten für unterschiedliche Stakeholder aufbauen, die miteinander vernetzt sind und das Gesundheitssystem endlich effizienter machen. Ziel ist es, dieses Ökosystem nicht nur für Lipödem, sondern für weitere Erkrankungen bereitzustellen und zu erweitern.

Wie hast du deine Finanzierungsstrategie entwickelt und welche Herausforderungen hast du dabei bewältigt?

Die Strategie wurde durch Marktanalysen und Feedback von Mentoren und GründerInnen, die uns paar Jahre voraus waren, entwickelt. Eine Herausforderung war, die richtigen Investoren zu finden, die unsere Vision teilen und bereit sind, in unser Wachstum zu investieren.

Finanzen richtig aufstellen

Welche Kriterien waren bei der Auswahl deiner Investoren entscheidend?

1. Verstehen sie unser Business und das Problem?

2. Passt die persönliche Chemie?

3. Können sie uns über das Investment hinaus unterstützen?

Wie verwaltest du die eingeworbenen Mittel, um das Unternehmenswachstum zu fördern?

Die Finanzmittel werden strategisch in Produktentwicklung, Marketing und den Ausbau unseres Teams investiert. 

Kümmerst du dich selbst um deine persönlichen Finanzen? Sprich, legst du dein Geld an? Wenn ja, wie?

Ja, ich kümmere mich selbst um meine Finanzen. Ich investiere in ETFs, aber noch nicht im großen Rahmen.

Welche Ratschläge hast du für andere, die an ähnlichen Wettbewerben teilnehmen möchten wie der Businettes Female Funding Roadshow?

Nutzt die Gelegenheit, um wertvolles Feedback zu erhalten und euer Netzwerk zu erweitern. Seid offen für neue Kontakte und zeigt, was ihr Tolles entwickelt, macht und verkauft!

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© Marcus Witte
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