Was sind Hebel-ETFs?
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Ein ETF ist langfristig gesehen eine attraktive Easy-Peasy-Geldanlage. Doch es gibt auch ein paar Fehler, die Anleger:innen beim Investieren machen können.
Rendite verdoppeln? So einfach ist es nicht!
Man könnte meinen, dass ein ETF mit Hebel 2 einfach die doppelte Rendite des zugrunde liegenden Index liefert – zum Beispiel 6 %, wenn der DAX im Monat 3 % steigt. Tatsächlich funktioniert das aber anders.
Gehebelte ETFs setzen ihren Hebel in der Regel nur auf Tagesbasis um. Das heißt: Am Ende jedes Handelstags wird der Fonds neu berechnet und an die Tagesveränderung des Index angepasst. Diese tägliche Neugewichtung sorgt dafür, dass sich die Wertentwicklung über mehrere Tage oder Wochen vom einfachen „Hebel mal Indexrendite“-Modell deutlich unterscheiden kann.
Gerade bei schwankenden Märkten kann das zu unerwarteten Ergebnissen führen – positiv wie negativ.
Alles zum Thema ETF findest du in unserem Special!
Wie finde ich einen gehebelten ETF?
1. ETF-Suchmaschinen und Datenbanken nutzen
Verlässliche, aktuelle Plattformen mit Filteroptionen für gehebelte ETFs:
justETF.com: Hier kannst du unter der „ETF-Suche“ „Short & Leveraged ETFs“ eingeben.
Aktien.net: Ähnlich aufgebaut, mit guten Vergleichs- und Infofunktionen.
Auch bei Finanzen.net oder Onvista findest du gehebelte ETFs.
Beispiele:
- Lyxor Daily LevDAX 2x
- Xtrackers S&P 500 2x Leveraged
- WisdomTree Nasdaq 100 3x Daily Leveraged
- Amundi ETF Leveraged MSCI USA Daily UCITS ETF
- WisdomTree S&P 500 3x Daily Leveraged UCITS ETF
Die Auswahl an in Deutschland zugelassenen gehebelten ETFs ist allerdings gering. So gibt es bisher etwa keinen Hebel-ETF auf den MSCI World oder den ACWI. Breit diversifiziert zu hebeln, ist also aktuell nicht möglich. Ein gehebelter ETF hat eine höhere Gesamtkostenquote (TER) als ein ETF. Das Fondsvolumen ist meist relativ gering. Als Geldanlage sind diese ETFs nicht per se schlecht oder spekulativ – aber sie gehören in eine andere Schublade als klassische ETFs. Wer sie nutzt, sollte verstehen, wie sie funktionieren, und sie gezielt einsetzen – nicht einfach im Depot liegen lassen.