Neuausrichtung: Was bringt 2026?
Im Mittelpunkt stehen weiterhin die großen Themen, die die wirtschaftliche Agenda seit Monaten bestimmen. Die Zinspolitik der USA bleibt aller Wahrscheinlichkeit nach der zentrale Rahmengeber und wird darüber entscheiden, ob die Wirtschaft zusätzlichen Schwung erhält oder ob sie in eine Abkühlungsphase rutscht. Eine mögliche Rezession steht als Szenario im Raum, gleichzeitig aber auch die Chance auf eine weiche Landung – beides Entwicklungen, die die Märkte derzeit eher abwartend betrachten.
Parallel dazu muss sich der KI-Sektor nach einer Phase enormer Erwartungen einem Realitätstest stellen. Die Frage ist nicht mehr, ob KI relevant ist, sondern ob die Wachstumsfantasien der vergangenen Jahre durch echte Wertschöpfung untermauert werden können. Es ist gut möglich, dass 2026 ein Jahr wird, in dem Bewertungen sich neu sortieren und die Technologie zu einem pragmatischeren, dafür robusteren Wachstum übergeht. Immerhin mussten wir in den vergangenen Monaten lernen, dass nicht jedes Feature, das mit „KI“ beginnt, automatisch die Wirtschaft revolutioniert. Manchmal löst es auch nur den guten, alten Taschenrechner ab.
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Auch der Kryptomarkt dürfte in ruhigeren Bahnen bewegen. Bitcoin, der in 2025 zeitweise deutlich über 100.000 US-Dollar notierte, liegt inzwischen wieder darunter, ein Rücksetzer, der zwar für Schlagzeilen sorgte, sich aber erstaunlich gut in das historische Muster einfügt. Wer schon länger dabei ist, weiß: Kryptomärkte laufen selten im Gleichschritt mit unseren Erwartungshaltungen. Dass sich Bitcoin jetzt sammelt, ist weniger ein Zeichen von Schwäche, sondern eher eine Phase, in der strukturelle Entwicklungen wichtiger sind als kurzfristige Kursbewegungen.
Die relevanten Impulse könnten daher eher aus regulatorischen Entscheidungen in den USA, institutionellen Produkten wie Altcoin-ETFs oder aus politischen Diskussionen rund um Bitcoin-Reserven kommen. All das hat weniger Glamour als Chartfeuerwerke, ist aber langfristig gewichtiger. Und wer schon einmal versucht hat, den Sinn bestimmter Hype-Coins zu verstehen, weiß: Ein unspektakuläres Jahr kann manchmal die angenehmere Variante sein.
2026: Ein Test für Strateginnen
Auch regelmäßige Käufe – ob monatlich oder in größeren Intervallen – können im Kryptobereich in einem seitwärts tendierenden Markt ihren Reiz haben, weil sie Durchschnittspreise glätten und emotionale Ausschläge reduzieren. Wer hingegen bereits gut aufgestellt ist, kann 2026 nutzen, um stärker auf fundamentale Entwicklungen zu achten: Welche Projekte bestehen regulatorische Prüfungen? Welche Altcoins schaffen es überhaupt in ETF-Strukturen? Welche Infrastrukturen werden von Institutionen verwendet? Das sind Fragen, die langfristig mehr Gewicht haben könnten als die kurzfristige Frage, ob Bitcoin in diesem Monat 5.000 Dollar steigt oder fällt.
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"She goes Crypto": Die finanzielle-Kolumne
Unsere Autorin Svenja Zitzer
Svenja hat internationale Fachjournalistik studiert und begeistert sich schon seit 2015 für Bitcoin & Co., immer auf der Spur von Zukunftstrends mit echtem Impact. Für finanzielle schreibt sie in Kooperation mit Bitcoin2Go die neue Kolumne „She goes Crypto“. Dabei erklärt sie die wichtigsten Coins und langfristige Strategien, wie man mit Kryptowährungen ein Vermögen aufbauen kann.









