Grafik für die Kolumne "She goes Crypto" zum Thema "Welche Coins passen zum langfristigen Vermögensaufbau"?
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Bitcoin, Ethereum und Co.: Diese Coins gehören wirklich in dein Portfolio

Trotz tausender verfügbarer Kryptowährungen kommt für den nachhaltigen Vermögensaufbau nur ein kleiner Teil infrage. Welche Coins tatsächlich relevant sind und warum, verrät Kolumnistin Svenja Zitzer in einer neuen Ausgabe von "She goes Crypto".

Es klingt fast wie ein Naturgesetz des Kryptomarkts: Sobald du irgendwo erwähnst, dass du dich für Bitcoin interessierst, taucht garantiert jemand auf, der dir einen „absoluten Geheimtipp“ zusteckt. Ein neuer Coin, den angeblich nur die Eingeweihten kennen, der kurz vor dem „Durchbruch“ steht, der in drei Wochen „richtig zünden“ soll. Und während du noch überlegst, warum dieser Coin aussieht wie das Logo einer Energydrink-Marke, sind wieder zehn neue Projekte aufgetaucht.
Die überraschende Wahrheit ist: Du brauchst das alles nicht.

Du musst keinem Trend hinterherrennen, keine Telegram-Gruppen durchforsten, keine wilden Kursgrafiken deuten, die vor Raketen-Emojis kaum noch lesbar sind. Ein solides Krypto-Portfolio besteht nicht aus zwölf exotischen Münzen, sondern aus bemerkenswert wenig – und das ist deine größte Stärke.

Denn die meisten Altcoins, also alternative Kryptowährungen zu Bitcoin, sind wie Fast Fashion: kurz da, laut, auffällig, aber selten langlebig. Sie sehen verlockend aus, doch viele Altcoins verpuffen schneller, als man die Worte ‚to the moon‘ aussprechen kann. Es ist völlig normal, sich davon verwirren zu lassen. Doch langfristiger Vermögensaufbau funktioniert wie eine gute Winterjacke: Qualität vor Quantität, Stabilität vor Spektakel.

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Wenn du wirklich passiv Vermögen aufbauen willst, führt kein Weg an Bitcoin vorbei. Und ja, ich weiß: Bitcoin wirkt auf den ersten Blick unspektakulär. Keine glitzernden Logos, keine fancy Maskottchen, keine Versprechen über weltverändernde Tokenomics.
Aber genau das ist das Geniale.

Bitcoin ist nicht irgendein Tech-Start-up in Münzform, sondern ein streng begrenztes System, das seit 2009 zuverlässig läuft. Keine Firma, kein CEO, kein Marketing. Nur ein globales Netzwerk, das jede Sekunde arbeitet und das niemand von außen manipulieren kann.

Die maximale Menge ist auf 21 Millionen Coins fixiert – ein mathematisch eingebauter Inflationsschutz. Während der Euro mit jeder Krise ein wenig weiter verdünnt wird, entsteht bei Bitcoin mit der Zeit Knappheit. Und Knappheit hat seit Menschengedenken eine unschöne Angewohnheit: Sie macht Dinge wertvoller.

Alle vier Jahre wird die Menge neuer Bitcoins halbiert. Das Halving sorgt dafür, dass Bitcoin mit jedem Zyklus seltener wird. Und genau deshalb ist er ideal für ein passives „Ich lege das weg und schaue später nochmal drauf“-Vermögen. Du musst weder täglich den Chart beobachten noch nervös werden, wenn die Kurse mal schwanken. Bitcoin belohnt Geduld, nicht Aktionismus.

Jenseits von Bitcoin: Was wirklich relevant ist

Ethereum ist der nette, etwas komplexere Cousin von Bitcoin. Die Plattform kann deutlich mehr, nämlich Smart Contracts ausführen – digitale Verträge, die automatisch ablaufen. Darauf bauen Finanzanwendungen, Kunstmärkte, Spiele und vieles mehr.

Ethereum hat also definitiv Substanz, aber es lebt stärker vom Tempo der technologischen Entwicklung. Es braucht Upgrades, Entwickler und Nutzer. Es ist spannender, aber weniger stabil. Deshalb eignet es sich für dein Portfolio als kleiner Zusatz, nicht als Fundament.
Natürlich gibt es viele Coins, die etwas können. Solana beispielsweise ist schnell und hat ein aktives Ökosystem, inzwischen sogar einen ETF.

Aber die Vergangenheit war geprägt von Ausfällen und technischen Holprigkeiten. XRP ist im Zahlungsverkehr aktiv, glänzte aber in den letzten Jahren vor allem durch Hoffnung und ein aufsehenerregendes Gerichtsurteil, nicht durch nachhaltiges Wachstum. Cardano hat große Visionen, wirkt jedoch, als hätte es beim Laufen ständig die Schnürsenkel offen.

Alles spannende Projekte, keine Frage. Nur eben nichts für Frauen, die ihr Portfolio ruhig halten wollen, statt sich jeden Monat von neuen Narrativen beunruhigen zu lassen.

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So entspannt kann Krypto sein

Ein gutes Portfolio soll arbeiten, nicht stressen. Es soll wachsen, auch wenn du gerade Schulbrote schmierst, Wäsche zusammenlegst oder einfach mal einen Abend lang nicht an Geld denkst. Deshalb lautet die Formel für Einsteigerinnen:
Bitcoin als Kern. Ethereum als kleine Ergänzung.
Solana als optionale Mini-Beimischung.
Alles andere darf draußen bleiben.

Das ist nicht langweilig, das ist klug. Wenn du langfristig denkst, ist nicht der Coin spannend, der heute trendet, sondern der, der auch in zehn Jahren noch existiert. Bitcoin hat das bewiesen. Ethereum möglicherweise auch. Die restlichen tausenden Projekte liefern eher Unterhaltung als Stabilität.
Du musst nicht die nächste Rakete finden, und du musst dich nicht von FOMO in die Irre treiben lassen. Die besten Portfolios bestehen nicht aus Trends, sondern aus Klarheit. Und Klarheit bedeutet: weniger Coins. Mehr Stabilität. Ein langfristiger Plan.
Vor allem aber bedeutet es, zu wissen, dass du Vermögen aufbauen kannst, ohne jeden Tag in deine Trading-App zu schauen. Bitcoin macht das möglich. Er ist nicht laut, nicht bunt, nicht super aufregend – aber er ist zuverlässig.
Und manchmal ist genau das die schönste Überraschung.

"She goes Crypto": Die finanzielle-Kolumne

Unsere Autorin Svenja Zitzer

Svenja hat internationale Fachjournalistik studiert und begeistert sich schon seit 2015 für Bitcoin & Co., immer auf der Spur von Zukunftstrends mit echtem Impact. Für finanzielle schreibt sie in Kooperation mit Bitcoin2Go die neue Kolumne „She goes Crypto“. Dabei erklärt sie die wichtigsten Coins und langfristige Strategien, wie man mit Kryptowährungen ein Vermögen aufbauen kann.  

Svenja Zitzer schreibt eine Krypto-Kolumne für finanzielle

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