How to … Quellensteuer zurückholen
Doppelbesteuerungsabkommen: Was automatisch angerechnet wird
Die gute Nachricht:
Das einbehaltene Geld ist nicht zwangsläufig verloren. Deutschland hat mit vielen Ländern sogenannte Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) geschlossen. Sie sollen verhindern, dass Kapitalerträge doppelt besteuert werden.
Konkret bedeutet das:
Ein Teil der ausländischen Quellensteuer kann direkt auf die deutsche Abgeltungsteuer angerechnet werden. Bei Aktien aus den USA und der Schweiz sind das in der Regel 15 Prozentpunkte. Diese Anrechnung erfolgt automatisch über die Depotbank. Du musst also dafür nichts tun.
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So funktioniert die Erstattung der Quellensteuer
Doch was passiert mit dem darüber hinausgehenden Anteil? Der Teil der Steuer, der über die anrechenbaren 15 Prozent hinausgeht, kann erstattet werden – zumindest theoretisch.
In der Praxis hängt das Verfahren vom jeweiligen Land ab:
USA:
Bei US-Aktien erfolgt die korrekte Besteuerung häufig automatisch, wenn die Depotbank über den sogenannten QI-Status (Qualified Intermediary) verfügt. In diesem Fall wird die Quellensteuer direkt auf 15 Prozent reduziert, ein zusätzlicher Antrag ist nicht nötig.
Schweiz:
Hier ist der Prozess aufwendiger. Anleger:innen können eine „Rückerstattung der schweizerischen Verrechnungssteuer“ beantragen. Das entsprechende Formular ist online verfügbar. Beizufügen sind:
- die Dividendenabrechnung,
- ein sogenannter Tax Voucher (wird von der Depotbank meist gegen Gebühr ausgestellt),
- sowie eine Bestätigung des deutschen Hauptwohnsitzes durch das Finanzamt.
Der Aufwand lohnt sich vor allem bei größeren Dividendensummen oder langfristigen Investments mit regelmäßigen Ausschüttungen.
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