Equal Pay Day 2025: Bis jetzt umsonst gearbeitet?
Der Equal Pay Day ist der Tag, bis zu dem Frauen rechnerisch umsonst arbeiten, während Männer schon ab dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Der Tag macht damit auf den Gender Pay Gap aufmerksam, also die Differenz der Bruttoarbeitslöhne von Frauen und Männern. 2025 fällt er auf den 7. März. Er errechnet sich aus dem Lohnunterschied im Jahr 2023, der bei 18 Prozent lag.
Zwischen 2023 und 2024 ist der Gender Pay Gap leicht gesunken. Frauen erhalten in Deutschland im Schnitt 16 Prozent weniger Gehalt als Männer, das hat das Statistische Bundesamt gerade für das Jahr 2024 berechnet. Rechnet man den Wert also in Tage um, arbeiten Frauen aber vom 1. Januar an immer noch 58 Tage unentgeltlich. Der nächste Equal Pay Day findet deshalb schon am 27. Februar 2026 statt. Immerhin: Wir verzeichnen gerade den stärksten Rückgang der Lohnungerechtigkeit seit Beginn der Aufzeichnung 2006. Offenbar darauf zurückzuführen, dass die Bruttomonatsverdienste von Frauen mit 8 Prozent stärker gestiegen sind als die der Männer, die um 5 Prozent gestiegen sind.
Übrigens: Der Internationale Frauentag 2025 ist am 8. März. Wir haben Motto, Geschichte und Wissenswertes für dich zusammengefasst!
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Das Motto des Equal Pay Day 2025
„Weil es sich lohnt – Entgelttransparenz jetzt!“ Unter diesem Motto rückt die diesjährige Equal Pay Day Kampagne den Zusammenhang von Lohntransparenz und dem Gender Pay Gap in den Fokus. Denn wegen mangelnder Transparenz bleiben Lohnunterschiede und Entgeltdiskriminierung oft unbemerkt. Wer weiß schon, was der männliche Kollege tatsächlich verdient?
In Deutschland wurde 2017 das Entgelttransparenzgesetz eingeführt. Ziel des Gesetzes ist es, dafür zu sorgen, für Frauen und Männer bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit die gleiche Bezahlung durchzusetzen. Seit der Einführung des neuen Gesetzes hat generell jede:r Arbeitnehmer:in in Deutschland ein Recht darauf, Auskunft über die Entgeltstrukturen im eigenen Unternehmen zu verlangen. Allerdings greift das Gesetz nur für Beschäftigte in Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeiter:innen. Darüber hinaus muss es mindestens sechs Beschäftigte als Vergleichspersonen zum Antragsstellenden geben. Tipps für deine nächste Gehaltsverhandlung geben wir dir übrigens hier!
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Wie steht es um die Gehaltstransparenz?
Freiwillig mit Kolleg:innen über das Gehalt sprechen? Das tun laut einer YouGov-Umfrage aus 2021 nur wenige: Lediglich 19 Prozent teilen die Information über ihr Gehalt mit den Arbeitskolleg:innen.
Laut einer Umfrage von LinkedIn aus dem Jahr 2022 gaben 51 % der deutschen Arbeitnehmer an, dass sie sich eine höhere Gehaltstransparenz in ihren Unternehmen wünschen. Dies zeigt ein wachsendes Bewusstsein für das Thema, jedoch ist die Umsetzung in vielen Unternehmen noch unzureichend. Nur 38 % der Befragten glauben, dass ihr Unternehmen transparente Gehaltsstrukturen hat.
Ein weiterer Bericht des Manager Magazins (2023) zeigt, dass nur 20 % der deutschen Unternehmen ihre Gehälter offenlegen. Dies bedeutet, dass die Mehrheit der Unternehmen keine klaren Informationen über Gehaltsstrukturen bereitstellt. Dabei wäre das der erste Schritt, um den Gender Pay Gap endlich zu schließen.
Das zeigt auch eine Untersuchung des Spiegel (2022): Unternehmen, die Gehaltstransparenz fördern, weisen tendenziell geringere Gender-Pay-Gaps auf. Bei Unternehmen, die Gehälter offenlegen, liegt der Gender-Pay-Gap im Durchschnitt bei nur 8 %.
Positive Beispiele gibt es bereits einige: Versandhändler Otto zum Beispiel fördert seit 2017 Gehaltstransparenz in seiner Unternehmenskultur. Mitarbeitende können auf eine interne Plattform zugreifen, um Gehälter zu vergleichen und Informationen über Gehaltsstrukturen zu erhalten, was den Gender-Pay-Gap im Unternehmen nachhaltig schrumpfen lässt. Andere Unternehmen ziehen mit, wie Allianz, Daimler, Zalando, ProSiebenSat.1 Media oder die Deutsche Telekom. Doch auch im Mittelstand und in kleinen Unternehmen muss sich etwas tun.
Anspruch auf Auskunft zur Entgeldtransparenz
Du weißt nicht, wie du vorgehen sollst, um Entgeldtransparenz von deinem Arbeitgeber zu fordern? Beschäftigte in Betrieben und Dienststellen mit mehr als 200 Beschäftigten können einen Antrag stellen. Der Equal Pay Day 2025 ist ein perfekter Anlass, das zu tun. Kompliziert ist es auch nicht: Das Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend bietet dafür Musterformulare an, die du dir hier herunterladen kannst.